Hagel, überflutete Straßen und Keller, vom Sturm entwurzelte Bäume - die Feuerwehren im Dauereinsatz Geringe Schäden bei heftigem Unwetter
Vier beschädigte Fahrzeuge, ein kaputter Zaun, eine in Mitleidenschaft gezogene Hauswand, vollgelaufene Keller - das ist die glimpfliche Bilanz des Unwetters in Genthin.
Genthin l Es ist 17.19 Uhr am Donnerstagabend, als bei der Genthiner Feuerwehr eine akute Unwetterwarnung eingeht. Wenig später stürmt und hagelt es. Ganze Bäche scheinen vom Himmel zu fallen. "Acht Minuten nach der Warnung kam schon die erste Alarmierung", berichtet Stadtwehrleiter Achim Schmechtig.
Und dann geht es quasi im Minutentakt für die Genthiner Ortsfeuerwehren weiter: 17.27 Uhr - zwischen Genthin und dem Abzweig Roßdorf hält ein Baum dem Wind nicht stand und liegt quer über der Bundesstraße 1. Eine halbe Stunde brauchten die Aufräumarbeiten, so lange war die B1 voll gesperrt.
17.39 Uhr - ein entwurzelter Baum in der Roßdorfer Straße blockiert die Straße und den Gehweg. Auch hier helfen die Kameraden der Feuerwehr.
17.58 Uhr - in der Friedhofstraße hat es auf etwa 80 Metern der Straße große, schwere Äste von den massigen Bäumen gerissen. "Dabei kamen ein Zaun, eine Hauswand und vier Autos zu Schaden", kann Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch berichten. "Anwohner sagen, sie hätten eine kleine Windhose gesehen, die durch die Straße fegte und die Äste von den Bäumen riss", beschreibt Schmechtig, der kurz darauf vor Ort war, um den Einsatz der Feuerwehr zu koordinieren und dabei auch ins Gespräch mit den Anwohnern kam.
18.05 Uhr - die Ortsfeuerwehr Parchen wird alarmiert, um bei der Beseitigung eines Baumes auf der B1 zu helfen. Gleich darauf wird sie zum Einsatz an die Eisenbahnstrecke gerufen. Hier hat das Unwetter einen Baum auf Höhe der Ortslage Bergzow entwurzelt. Der Baum versperrte die Bahnstrecke Magdeburg-Berlin. "Der Zugverkehr lag hier etwa 45 Minuten lahm", sagt Kriebitzsch.
18.17 Uhr - ein vollgelaufener Keller in der Chausseestraße fordert die Hilfe der Feuerwehr.
18.35 Uhr - die Gullis der Schulstraße schaffen es nicht, die plötzlichen Wassermassen zu schlucken. Zeugen berichten, dass an der Kreuzung Große Schulstraße/Brandenburger Straße und Werderstraße das Wasser bis zu 30 Zentimetern hoch stand. In Folge dessen lief ein Keller eines angrenzenden Wohnhauses voll.
18.40 Uhr - auch auf der Saarlandstraße kommt es zum Wasserrückstau, auch hier wird die Feuerwehr wegen einer Kellerüberflutung gerufen.
18.41 Uhr - Teile der Straße Breitemark stehen unter Wasser. "Hier ist die Feuerwehr allerdings nicht mehr tätig geworden", sagt Schmechtig.
20.36 Uhr - in der Ziegeleistraße wird ein vollgelaufener Keller gemeldet. Die Feuerwehr rückt aus, um auch hier mit ihren Pumpen zu helfen.
"Die Ortswehren Genthin, Altenplathow, Parchen und Mützel rückten zur Hilfeleistung und Gefahrenabwehr mit insgesamt 35 Kameraden in neun Fahrzeugen aus", zieht Schmechtig Bilanz. "Ein solch heftiges Unwetter hatten wir seit Jahren nicht mehr. Wir können von Glück reden, dass keine Personen verletzt wurden und sich auch ansonsten die Schäden in Grenzen halten", schätzt er das Unwetterereignis ein.