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Engagement Familie aus Heudeber beim THW aktiv

Beim Technischen Hilfswerk sind längst alle Altersgruppen engagiert. Eine ganze Familie ist beim Technischen Hilfswerk aktiv, sogar der Hund "Joe".

Von Renate Petrahn 15.07.2015, 18:43

Halberstadt/Heudeber l Beim großen Jubiläumsfest im THW-Stützpunkt in Halberstadt fielen drei Frauen inmitten der zahlreichen Helfer und Gäste immer wieder auf: Eine wirkte bei der Moderation der offiziellen Festveranstaltung mit, die andere wurde unter Beifall auf die Bühne gebeten und beiden kam bei den anschließenden Spielen und Wettbewerben ein verantwortlicher Part zu. Die dritte im Trio half umsichtig mit, dass das Fest wie geplant über die Bühne ging. Die drei Frauen waren die Schwestern Sophia und Stefanie Puse sowie Mutter Bianca Puse aus Heudeber. Und damit nicht genug: Auch die Männer aus der Familie - Ingolf und Karl Puse - gehören der großen Helferfamilie an und machen den Reigen damit komplett.

Den Anfang, gewissermaßen den ersten Schritt in Richtung THW, hat einst Stefanie Puse gemacht. Mit ihrer Begeisterung für den THW-Ortsverband Halberstadt hat sie später nicht nur ihre Eltern, sondern auch die noch zuhause lebenden Geschwister angesteckt. Ausschlaggebend sei dabei ein Ereignis gewesen, das schon Jahre zurückliege, verrät sie.

"Das Technische Hilfswerk unterstützte damals die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr bei einem Brand in Heudeber", erzählt die 18-Jährige. "Ich war fasziniert und beeindruckt vom perfekten und professionellen Zusammenspiel der Frauen und Männer in der blauen THW-Uniform. Und da habe ich gewusst: Das wird mein Verein", betont Stefanie.

"Ich war fasziniert und beeindruckt vom perfekten Zusammenspiel der Frauen und Männer in der blauen THW-Uniform. Da habe ich gewusst: Das wird mein Verein."

Stefanie Puse (18), erstes THW-Mitglied der Familie aus Heudeber

Um die Jugend kümmern

Mittlerweile widmet sie sich seit 2009 in ihrer Freizeit der Arbeit im THW. Damals wie heute in der THW-Jugendgruppe. Erst als aktive Mitstreiterin dort und heute als deren Mitbetreuerin. "Ich kümmere mich um die Jugend", erklärt die 18-jährige Jugendsprecherin, die dabei Hand in Hand mit ihrer Mutter Bianca arbeitet. Das Mutter-Tochter-Duo engagiert sich bei den Junghelfern, der THW-eigenen Nachwuchsschmiede, in der zehn- bis 17-Jährige ausgebildet und auf die spätere THW-Arbeit vorbereitet werden.

Ein Job, der im Ehrenamt erfolgt. Im Spätsommer dieses Jahres beginnt Stefanie Puse eine Ausbildung als Kindererzieherin, an die sie später die Ausbildung als Heilerziehungspflegerin anschließen will. Doch "dem THW bleibe ich treu", versichert sie mit leuchtenden Augen.

Ihre Mutter Bianca Puse ist seit fünf Jahren bei der THW-Ortsgruppe dabei und betreut gemeinsam mit Andreas Hanl die aktuell 20 Junghelfer der THW-Jugendgruppe Halberstadt. In ihrer Funktion ist sie auch Mitglied des OV-Stabes, der Leitungsgruppe des Ortsverbandes Halberstadt.

"Spiel und Spaß stehen bei der THW-Jugend immer im Mittelpunkt", sagt die Betreuerin. Deshalb würden die Jugendlichen im Einmaleins der Rettungsmethoden nach dem Motto "spielend helfen lernen" ausgebildet. Maßgebliche Unterstützung erhalten sie dabei von Fachberater Mirko Friedrich. "Einerseits", sagt Bianca Puse, "vermitteln wir den Junghelfern THW-relevante Themen wie beispielsweise Erste Hilfe und den Transport von Verletzten sowie Seilkunde, den Bau von Stegen, das Ausleuchten von Einsatzstellen oder handwerkliche Arbeiten wie Holz- und Steinbearbeitung. Andererseits gehören Sport- und Freizeitaktivitäten zu unserem Programm. "Und hierbei steht für uns immer das Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund", unterstreicht Bianca Puse.

Ihre zweite Tochter Sophia, Schülerin an der Spiegel-Sekundarschule in Halberstadt und 15 Jahre alt, ist seit fünf Jahren dabei. Für sie ist die Mitarbeit in der THW-Jugend interessant, "weil man Neues lernt und es Spaß macht, mit anderen zusammenzuarbeiten, um Menschen zu helfen".

Vater Ingolf und Bruder Karl (21) machen das familiäre THW-Quintett quasi perfekt - sie sind seit vier beziehungsweise drei Jahren Mitglieder des THW-Ortsverbandes Halberstadt. Sie gehören beide zu den Bergungsgruppen, einer der vielseitigsten Einheiten des Technischen Hilfswerkes. Sie sind mit ihrem Fachwissen gefragt, wenn es gilt, Menschen Tiere und Sachwerte zu retten oder zu bergen sowie einsturzgefährdete Gebäude zu sichern.

Beide waren beim Hochwasser im Sommer 2013 in Gottesgnaden, einem Ortsteil von Calbe, dabei. Und Ingolf Puse gehörte als Kraftfahrer auch zu den THW-Bergungstruppen, die im Sommer 2014 in Ilsenburg gegen Hochwasser und Schlammlawinen kämpften.

"Die fünfköpfige Familie ist mit Herzblut dabei, überdurchschnittlich engagiert und steht stellvertretend für viele andere."

Sandra Pampus, Sprecherin der THW-Ortsgruppe Halberstadt

Bianca, Stefanie sowie Sophia, Ingolf und Karl sind in den vergangenen Jahren buchstäblich untrennbar mit der THW-Familie verwachsen. Und auf deren Unterstützung wollen die Verantwortlichen auch in der Zukunft setzen. "Die fünfköpfige Familie ist ein wichtiger Bestandteil unseres Teams und stets zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wird. Sie sind mit Herzblut dabei und überdurchschnittlich engagiert", bestätigt THW-Sprecherin Sandra Pampus. Das Quintett sei ein typisches Beispiel, wie sich ganze Familien beim THW engagieren und stehe dabei gewissermaßen stellvertretend für viele.

Und damit übrigens noch nicht genug. Soll das Engagement von Familie Puse beim THW in den Fokus gerückt werden, darf Familienmitglied Nummer sechs nicht fehlen: "Joe". Der Labrador-Retriever ist oft mit dabei beim THW und mittlerweile zum Maskottchen der Junghelfer geworden.