1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Bürgermeisterin hofft auf Schwung für 2013

Christina Brehmer möchte mithilfe der Bürger Heimatverein und Spielplatz in Schwanebeck schaffen Bürgermeisterin hofft auf Schwung für 2013

Von Dieter Kunze 08.01.2013, 01:26

Für dieses Jahr hoffen die Schwanebecker darauf, dass sich der positive Trend von 2012 im Ort fortsetzt. Mit der 950-Jahr-Feier erlebten die Bürger einen nie vermuteten Aufschwung im Alltag der Stadt. Wegen der leeren Stadtkasse war besonders viel ehrenamtliches Engagement nötig.

Schwanebeck l Bürgermeisterin Christina Brehmer (Linke) wünsche sich, dass in Schwanebeck nach dem Schwung vom vergangenen Jahr eine dauerhafte Einrichtung in Form eines Heimatvereins gegründet werden kann. "Allein die vielen Dokumente, Fotos, Bücher und weiteren Festutensilien brauchen eine dauerhafte Heimstatt", sagte sie.

Vom Engagement und der Sponsorenttätigkeit in der Stadt sei sie überwältigt gewesen. Vor allem die Mitglieder des Festkomitees hätten ganze Arbeit geleistet. Hilfe gab es vor allem vom Europäischen Bildungswerk in Halberstadt. Mit Unterstützung ihrer Mitarbeiter konnte unter anderem die Chronik aufgearbeitet und einige Festutensilien angefertigt werden. "Jetzt kommt es da-rauf an, diesen Zusammenhalt fortzusetzen. Ich bin für alle Vorschläge offen", betonte sie.

Die Bürgermeisterin hoffe, dass sich auch für die in diesem Jahr geplanten Feierlichkeiten zum 875-jährigen Jubiläum in Nienhagen viele Leute zum Mitmachen finden. Sie sei froh, dass sich in dem Ortsteil so viele Bürger eindeutig gegen rechte Aktivitäten gestellt haben. "Für so viel Zivilcourage danke ich der Bürgerinitiative und allen Beteiligten und hoffe, dass sich damit der Ort dauerhaft gegen solche Vorkommnisse wehren kann."

"Mit der Hilfe von Eltern, Kindern und Sponsoren kann man vielleicht etwas erreichen."

Um möglichst früh von Problemen der Kinder und Jugendlichen zu erfahren und helfend eingreifen zu können, wurde im Schwanebecker Jugendtreff ein Elternfrühstück etabliert. Mehrmals haben dort Eltern von Kindergarten- und Grundschulkindern mit der Erzieherin Regina Leipert zusammen gesessen. Das soll 2013 fortgesetzt werden. Der Jugendtreff wird mithilfe eines Projektes der Kommunalen Beschäftigungsagentur durch eine Mitarbeiterin betreut. "Das Vorhaben kann hoffentlich 2013 verlängert werden."

Auch für Nienhagen wünsche sich Christina Brehmer solch eine Einrichtung. Zunächst müsse nach entsprechenden Räumen gesucht werden. Eine Möglichkeit sei das bisher von der Feuerwehr genutzte Haus.

Zudem seien neue Spielplätze für Schwanebeck und Nienhagen wünschenswert. "Mit einigen naturnahen Produkten und der Hilfe von Eltern, Kindern und Sponsoren kann man vielleicht etwas erreichen", hofft die Bürgermeisterin. Bisher konnte beispielsweise im Gutspark Nienhagen mit Unterstützung der Halberstädter AWZ GmbH einiges erreicht werden. Auch in diese Richtung gehen die Überlegungen.

Lange hat es im vorigen Jahr gedauert, bis der städtische Haushalt beschlossen werden konnte. Dadurch waren verschiedene Vorhaben blockiert. Dem Ziel der Stadträte, ein Zeichen gegen die Haushaltspolitik des Landes zu setzen, fiel auch die jährliche Seniorenweihnachtsfeier zum Opfer. "Wir müssen nun einmal zuerst unseren Haushalt konsolidieren."

Froh könne man jedoch sein, dass die Sanierung der Bundesstraße erfolgt ist, denn in den nächsten Jahren dürfte die Finanzlage nicht besser werden. Im Frühjahr sollen entlang der B 245 noch zahlreiche Bäume gepflanzt werden.

Einige Sanierungsarbeiten konnten dank der Städtebau-Fördergelder im Rathaus umgesetzt werden. Dazu gehört die Trockenlegung des Mauerwerks, der Dach-Schneeschutz und die Renovierung des Seniorentreffs.

Die Stadträte haben sich 2012 zudem mit dem Bebauungsplan für die altersgerechten Wohnungen befasst. "Dies ist angesichts der demographischen Entwicklung eine Entscheidung in die richtige Richtung und ich hoffe, dass der Investor seine Pläne voll verwirklichen kann."

Erfreut sei die Bürgermeisterin über die positive Entwicklung des Logistikstandorts Schwanebeck, in den im vorigen Jahr wieder kräftig investiert worden sei. Neu in Schwanebeck sind eine physiotherapeutische Praxis und ein Friseur. Der örtliche Krankenpflegedienst hat in ein neues Objekt investiert. Fortschritte gab es auch bei der Renaturierung des Zementwerkgeländes.

"Leider sind einige Lampen schon wieder zerschlagen worden. Das zahlen wir alle."

Die Stadtverwaltung investierte in neue Beleuchtungsanlagen in der Neuwegerslebener Straße. "Leider sind einige Lampen schon wieder zerschlagen worden. Das zahlen wir alle", mahnte Christina Brehmer. Sie hoffe auf mehr Aufmerksamkeit bei den Bürgern. Auch viele Hundebesitzer könnten sich mehr um Sauberkeit auf den Straßen bemühen, fügte sie hinzu. Schwer im Magen liege der Bürgermeisterin zudem der Zustand der Streuobstwiese, die einige Mitbürger als wilde Kompostierungsanlage und Müllplatz nutzen würden.

Neben den ehrenamtlichen Aufgaben in der Stadtverwaltung kümmert sich Christina Brehmer als Vorsitzende des Schulfördervereins der Petri-Sekundarschule auch um die Betreuung sozial benachteiligter Familien.

"Meine Termine fallen oft mit den Dienstzeiten in meiner Arbeitsstelle zusammen. Ich bin deshalb meinem Team im Ameos Klinikum Halberstadt dankbar für manchen Diensttausch", betonte die gelernte Krankenschwester.