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Temperamentvolle Sportgruppe in Ostingersleben feiert ihr zehnjähriges Bestehen "Hüpfdohlen" lieben Sport und Geselligkeit

Von Carina Bosse 28.09.2013, 03:09

Seit zehn Jahren gibt es in Ostingersleben eine Sportgruppe. Woche für Woche halten sich deren Mitglieder mit Gymnastik fit, pflegen aber durchaus auch die Geselligkeit. Beides sei nämlich eine Einheit, wissen die Sportbegeisterten.

Ostingersleben l Weder nach oben noch nach unten gibt es eine Altersgrenze, aber eines verbindet die Frauen und einen Mann: Sie alle lieben die Geselligkeit und wollen sich sportlich fit halten, solange es die Gesundheit und die Knochen mitmachen. Sport und Geselligkeit - das ist in Ostingersleben eine Einheit. Lachen ist echte Medizin und Balsam für die Seele.

Seit mittlerweile zehn Jahren gibt es eine Sportgruppe in Ostingersleben, die sich Woche für Woche am Donnerstag im Versammlungsraum an der Feuerwehr trifft, um Gymnastik zu treiben. Doch dabei bleibt es meist nicht. Im Anschluss wird noch mindestens eine halbe Stunde geschnabbelt, kommt es aus der lustigen Runde, die sich ihr Geburtstagsgeschenk, eine Party für alle, selbst beschert hat.

Keiner weiß mehr das genaue Gründungsdatum, doch es war im September, da sind sich alle einig, die von Anfang an dabei sind.

"Wir sind meist zwischen acht und zwölf Leute. Mehr gehen auch gar nicht rein", sagt Giesela Saust schmunzelnd. Sie ist von Anfang an dabei, hat schon viele junge und alte Menschen erlebt, die vorübergehend dabei waren, auch mal eine sportliche Reha in der Gruppe absolviert haben, dann aber wieder aufhören wollten oder mussten. Doch der harte Kern der Gruppe hat sich bis heute bewahrt.

Nur Helga Schwienhagen, die die Idee dazu überhaupt erst über ihren Sohn nach Ostingersleben getragen hatte, konnte den zehnten Geburtstag leider nicht mehr miterleben. Sie wäre jedoch stolz darauf, dass sich die Sportgruppe über all die Jahre zu einer so tollen Truppe entwickelt hat. Darin sind sich alle einig.

Ausflüge in die Natur, Kostümbälle und andere Anlässe nutzen die Ostingersleber gern, um gesellig zu sein. "Wir haben auch schon ein Picknick mitten in der Natur gemacht und dort Sport getrieben", erzählt Giesela Saust. Eine ganze Reihe von Fotografien, die am Donnerstag zur Geburtstagsparty ausgestellt waren, erzählen einen Teil der Geschichte der Gruppe.

Hans-Georg Wipper ist der einzige Mann im Bunde, aber er fühlt sich "sauwohl" inmitten all der Weiblichkeit. Mit seinem Kutschwagen ging es schon mehr als einmal auf Kremserfahrt. Und seine Kuchen erst! Er ist nämlich gelernter Bäckermeister. Legendär sind seine Weihnachtsplätzchen, auf die sich schon jetzt alle freuen.

Die älteste Gymnastin im Bunde ist übrigens schon stolze 85 Jahre alt, aber das sieht man Gertrud Homann nicht an. Locker liest sie zum Jubiläum die Episode von "Oma Mettes 90. Geburtstag" vor, nicht ganz jugendfrei, aber ganz niedlich geschrieben. Weitere Beiträge schließen sich an. Giesela Saust hat ihre ganz persönlichen Erinnerungen an die Anfangszeit der Gruppe in Reimform aufgeschrieben.

Eine, die noch nicht allzu lange dabei ist, ist Anne Bollert. "Ich bin die zweitjüngste", sagt sie und meint, dass sie noch nicht so lange dabei ist wie die meisten. Doch sie fühlt sich sehr gut aufgehoben unter all den Sportbegeisterten. Sie möchte die geselligen Nachmittag am Donnerstag ebenso wenig missen wie alle anderen. Dass sie schon einmal gefragt worden war, ob die denn mitmachen wolle, kommentiert sie so: "Da war die Zeit noch nicht reif." Mittlerweile passt alles genau.

Kein Problem mit der weiblichen Übermacht hat Übungsleiter Bernd Matthias. Über den Gesundheits- und Behinderten-Sportverein Haldensleben ist er für die Ostingersleber engagiert worden und macht das mit großer Leidenschaft und viel Sinn für Humor. Er bringt allwöchentlich alle Sportgeräte mit, die für die Gymnastikstunde gebraucht werden.

Ob mit Matte, Keule, Ball, Reifen oder Tücher - die "Hüpfdohlen" wie sich die Sportgruppe mittlerweile selbst getauft hat, kennen jeden einzelnen Muskel ihres Körpers genau.

Zu ihrer Geburtstagsfeier am Donnerstag hatten sie sich Friedbert Kloß eingeladen, der als Ingersleber Gemeinde- beauftragter für Ostingersleben gern an der Feier teilgenommen hat.