Bei letzten Workshops im Kamernschen Grünen Haus entstehen ein Lehmbackofen und ein "Denkmal der Flut" Projektabschluss zeigt "Spuren im Land"
Das Projekt "Spuren im Land", das Kindern und Jugendlichen aus dem Elb-Havel-Land die Möglichkeit bietet, die Flut zu thematisieren und aufzuarbeiten, neigt sich dem Ende.
Elbe-Havel-Land l Bevor "Spuren im Land" am 18. Juli um 17 Uhr im Grünen Haus in Kamern seinen Abschluss findet, gibt es noch spannende Workshops. Organisiert werden sie von Anna Liban aus Kamern, die für den Verein "Arche Nova" im Einsatz ist. Unter ihrer Leitung haben sich im zurückliegenden halben Jahr junge Entdecker und Spurensucher entlang der Elbe von Stendal über Fischbeck bis Havelberg zusammengefunden, gemeinsam Theater gemacht, Fotos geschossen, den Pinsel geschwungen, die Region erkundet, Deiche erklommen und Mikroskope durchschaut. Kleine und große künstlerische und handwerkliche, gedankliche und greifbare Spuren wurden hinterlassen.
Nun werden die letzten Projekte realisiert: Die 6. Klasse des Havelberger Gymnasiums ist vom 14. bis 17. Juli Gast im Kamernschen Grünen Haus zum Lehmbau-Projekt. Dabei werden Kopf, Herz und Hand der Teilnehmer angesprochen. Nicht nur die Erlebnisse der Flut werden verarbeitet, sondern darauf aufbauend auch eine nähere, positive Beziehung zur Natur und ihren Elementen geschaffen und Berührungsängste abgebaut. Das Element Wasser steht dabei im Mittelpunkt. "Die Kinder erfahren, dass Wasser nicht nur zerstörerisch wirkt, sondern seine besonderen Stärken auch nutzt, um Dinge zu erschaffen. Der Lehmofen wird sozusagen das lebendige Beispiel dafür sein", erklärt Anna Liban das Anliegen.
Neben dem Speicherbackofen entsteht auch eine Skulptur als "Denkmal der Flut". Materialen sind dafür Scherben, Steinchen, Holzstückchen oder andere kleine Gegenstände als Spuren der Zerstörung, die das Wasser hinterlassen hat. "Die während des Hochwassers gesammelten teilweise traumatischen Erlebnisse werden dadurch mit einer positiven Erfahrung abgeschlossen und begleiten die Kinder hoffentlich in Form einer Mentalität des Aufbauens nach Abrissen und Aufstehens nach Niederlagen", so die Projektbetreuerin.
Die Anleitung beim Lehmbau gibt Jörg Finger aus Stendal, er hat Erfahrungen im Umgang mit diesem Material.
Parallel zum Lehmbau läuft der Umwelt-Workshop mit einer 6. Klasse des Diesterweg-Gymnasiums aus Tangermünde. Die Kinder reisen ebenfalls am Montag an und bleiben bis Mittwoch. Angeleitet und betreut wird dieser Workshop von der Diplom-Biologin Katja Alsleben und dem Ornithologen Thomas Hellwig.
Zum Abschlussfest am Freitag kommender Woche gibt es eine Theateraufführung, Fotogalerie, Pizza aus dem eigenhändig erbauten Lehmofen und die geschaffenen Skulpturen und das Denkmal können betrachtet werden - man kann also sehen und erleben, welchen "Spuren im Land" hinterlassen wurden.