Bei "Spuren im Land" arbeiteten Kinder und Jugendliche die Flutkatastrophe auf Spurensuche endet heute in Kamern
Bei der Flutkatastrophe des Vorjahres mussten viele Kinder und Jugendliche dramatische Szenen erleben. Um diese verarbeiten und bewältigen zu können, wurde das Projekt "Spuren im Land" ins Leben gerufen. Morgen findet es in Kamern seinen Abschluss.
Kamern l Lehmverschmierte Hände hatten einige der Sechstklässler des Havelberger Gymnasiums, welche die Projektwoche kurz vor Ferienbeginn nutzten, um im Grünen Haus in Kamern am Projekt "Spuren im Land" teilzunehmen. Im Laufe dieser Aktion sollten nämlich zwei Lehmöfen entstehen. Ein kleinerer in Form eines Iglus und ein größerer mit angeschlossener beheizbarer Sitzbank. In deren Lehne, so die Überlegungen, sollte dann auch gleich noch ein Flutdenkmal integriert werden.
Fachmann Jörg Finger aus Wittenmoor bei Stendal achtete darauf, dass auch jeder der Schüler mal beim Mauern an die Reihe kam. Also auch Mädchen - wie Lea Klemm aus Kuhlhausen. Die anderen Schüler holten den Lehm - er stammt aus der einst überfluteten Wohnung von Stefanie Wischer - und verarbeiteten ihn durch Kneten mit der Hand und in Holzformen zu Lehmofensteinen. Das Flutdenkmal soll dann durch die Kreativität der Kinder erstehen.
Das andere Abschlussprojekt im Grünen Haus absolvierten Gymnasiasten einer 6. Klasse aus Tangermünde. Sie widmeten sich ganz dem Wasser, untersuchten im See dessen Qualität, bestimmten im Mikroskop dessen Bewohner oder die Pflanzen am Ufer. Referenten waren dabei die Biologen Dr. Lothar Täuscher aus Berlin und Katja Alsleben aus Schönhausen.
Einen Tag war der Ornithologe Thomas Hellwig aus Schönhausen zu Gast, zusammen mit Gastgeberin Stefanie Wischer ging es auf Exkursion um den See. Eine weitere Exkursion führte zum Elbdeich nach Sandau, um dort das Qualmwasser und die Elbaue zu erforschen. Auch wurde den Gymnasiasten von den Biologen beigebracht, wie man beim Mikroskopieren zeichnen kann.
Das Gesamtprojekt "Spuren im Land" läuft seit Jahresbeginn, zuständig ist dafür Anna Liban aus Kamern. Flutbetroffene Kinder und Jugendliche von Fischbeck bis hoch nach Havelberg sollten ihre Erlebnisse thematisieren, daraus lernen und diese aufarbeiten. Finanziert wurde die Aktion vor allem aus Mitteln des Dresdner Vereins "Arche Nova", Projektträger ist der Kamernsche Verein "neugierig".
Um 17 Uhr startet heute Abschlusspräsentation
Heute um 17 Uhr startet im Grünen Haus im Kamernschen Seeweg die große Abschlusspräsentation, wo alle Werke und Projekte den Gästen und Teilnehmern vorgeführt werden. Eine Fotogalerie wird gezeigt, es gibt eine Theateraufführung und Pizza aus dem nagelneuen Lehmbackofen. Alle sind eingeladen, sich hier nochmals auf Spurensuche zu begeben.