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Für Breitbanderschließung von Kamern und Sandau müssen mindestens 60 Prozent der Haushalte zustimmen Sandauer wollen superschnelles Internet

Von Ingo Freihorst 09.06.2015, 03:12

Sandau/Kamern l Gut besucht waren in der Vorwoche die Informationsveranstaltungen zur geplanten Breitbanderschließung von Sandau und Kamern. Diese hatten im Saal des Sandauer Schützenhauses und im Kamernschen Gemeindesaal stattgefunden.

Der Landkreis Stendal hat zur besseren Internet-Erschließung der unterversorgten Gebiete zusammen mit dem Kreis Salzwedel einen Zweckverband gegründet, welcher das Breitbandkabel verlegen lassen will. Angeschlossen werden all jene Orte, in denen sich mindestens 60 Prozent der Haushalte dazu bereit erklären - darunter ist es unwirtschaftlich. Das Kabelnetz bleibt danach in kommunaler Hand, die Firma DNS-Net aus Berlin vermarktet die Anschlüsse.

Wer sich in den nächsten drei Wochen entscheidet, dem werden die Anschlusskosten erlassen - danach wird es arg teuer. Angeboten werden Internetverbindungen mit mindestens 50 Megabit - derzeit müssen die Sandauer und die Kamernschen Internetnutzer bei ihrem Funk-DSL-Anbieter mit maximal knapp 10 Megabit auskommen. Das Herunterladen von HD-Videos kann da schon etwas dauern, auch ist der Empfang des Funksignals nicht überall optimal. Zudem befürchten manche auch gesundheitliche Folgen - weshalb an der Sandauer Schule kein Funkmast aufgestellt wurde.

Im neuen Breitband-Angebot enthalten ist neben dem Internet- und Telefonanschluss samt Flatrate auch ein Fernsehprogramm mit hunderten Kanälen. Beim Stadtfest in Sandau am Sonnabend war das Info-Mobil der Firma mit vor Ort, etliche Besucher schlossen hier gleich Verträge ab. Aktuell ist die Elbestadt dadurch auf 11 Prozent geklettert, noch besser steht Rehberg mit 14 Prozent da. Kamern liegt erst bei 4 Prozent, Wulkauer haben noch keine Verträge abgeschlossen. Im Internet kann der aktuelle Stand abgerufen werden. Schönfeld bleibt noch außen vor, es wird erst später erschlossen.

Die Antrags-Vordrucke soll es übrigens in den Gemeindeverwaltungen geben, hier können die ausgefüllten auch abgegeben werden. Die Stadtverwaltung Sandau hat allerdings noch keine Vordrucke erhalten, man kann sie aber auch unter "www.breitbandengel.de" herunterladen.

Derzeit läuft die Planung für die Verlegung des Kabelnetzes im ersten Bereich, von 70 Kilometern sind bereits 40 Kilometer genehmigt. Im August soll die Planung dann stehen, noch in diesem Jahr könnten die ersten Nutzer dann im schnellen Internet surfen.

Ein Problem für viele ist, dass sie ihre bestehenden Verträge nicht umgehend kündigen können, da sie eine bestimmte Laufzeit haben. Auch erhielten manche Anschreiben vom - inzwischen insolventen - DSL-Funk-Anbieter.

Bürgermeister Henry Wagner aus Sandau appelliert, dass möglichst viele Verträge abschließen, denn "das ist für uns eine einmalige Chance". Wer noch einen Altvertrag zu laufen hat, dem werden beim neuen Vertrag so lange 20 Euro Rabatt im Monat eingeräumt, informierte er. Er weiß, dass auch andere Firmen das neue Kabel nutzen möchten, doch liegt es noch nicht in der Erde. Das erfolgt erst, wenn sich mindestens 60 Prozent der Haushalte anschließen lassen wollen - bei einem Anbieter.