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Zum Erntedank ist in der Kuhlhausener Kirche eine besondere Ausstellung zu sehen LebensStufen in der Natur und in Versen

Von Andrea Schröder 08.10.2012, 03:24

Wie sich das Leben eines Menschen in der Natur und in Gedichten widerspiegelt, hat am Wochenende eine Ausstellung in Kuhlhausen gezeigt. Zum Erntedankfest waren "LebensStufen" zu sehen.

Kuhlhausen l Vom frisch sprießenden Rasensamen über Körner von Getreide bis hin zu reifem Obst und Gemüse sowie Blumen in ihrer leuchtenden Pracht zeigt der Blumenweg in der Mitte der Kuhlhausener Kirche die Lebensstufen in der Natur. Von den Wänden und Säulen hängen Transparente herunter, auf denen Gedichte vom Lebensweg der Menschen erzählen. Anlässlich des Erntedankgottesdienstes am Sonnabend zeigt sich das Gotteshaus in besonderer Pracht. Orts- und Kulturverein haben gemeinsam mit der Kirchengemeinde zu diesem Ereignis eingeladen.

Die Idee für den Blumenweg in der Kirche rührte von einem Besuch von Änne Janecko in einer Kirche im neuseeländischen Christchurch her. Kurz danach war die Kirche ebenso wie viele weitere Gebäude durch das verheerende Erdbeben zerstört worden. Die Erinnerung an die Opfer auf der fernen Insel war ein Thema. Doch vielmehr ging es den Kuhlhausenern mit ihrer Ausstellung darum zu zeigen, wie sich die Lebensstufen des Menschen in der Natur und in der Literatur widerspiegeln.

Unter dem Titel "LebensStufen" entwickelte Ännes Mutti Sigrid Janecko das Konzept für die Ausstellung. Die gelernte Gärtnerin und Kunsttherapeutin, die als Dozentin in der Erwachsenenbildung tätig ist, recherchierte zu Gedichten und Zitaten, die zum Thema passen, und fand eine ganze Reihe aus verschiedenen Jahrhunderten. Rund 20 schrieb sie in großen Buchstaben auf Transparentpapier - zunächst arbeitete sie am Tisch, am Ende saß sie auf dem Fußboden und füllte die leeren Papierfahnen. Das Gedicht "Stufen" von Hermann Hesse inspirierte sie zu dem Titel für die Ausstellung. "Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, blüht jede Weisheit auch und jede Tugend zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern", heißt es darin. Ihr persönlicher Favorit ist das Gedicht "Im Garten" des zeitgenössischen Autors Matthias Buth, der darin jede Generation bedenkt. Neben Werken bekannter Dichter wie das "Heideröslein" von Goethe gab es auch eines der Kuhlhausenerin Anja Heinze mit dem Titel "Nächtlicher Besuch".

So wie schon die Fotoausstellung "Kuhlhauser Gesichter" des Porträtfotografen Alfred Raschke zu Ostern dieses Jahres, zeigt auch die Schau vom Wochenende, was in den Kuhlhausenern steckt. "Das war ein richtiges Gemeinschaftsprojekt", sagt Sigrid Janecko und berichtet von den vielen Erntegaben, die die Einwohner dafür gespendet haben. Ergänzt durch das Gesammelte aus der Natur konnte Sigrid Janecko bei der Gestaltung des Blumenweges aus dem Vollen schöpfen. Karin Nicksch und ihre Tochter halfen ihr dabei. Schön fand sie, dass mit Dirk Schröder ein Kuhlhausener die Orgel spielte. Für die Kaffeetafel nach dem Gottesdienst wurden viele Kuchen gespendet. Gespendet wurde übrigens auch von Nick Bläsing der Holzrahmen für den Blumenweg und von Klaus Beck der Rollrasen als Grundlage dafür.

Pfarrer Hartwig Janus hatte den Gottesdienst anhand der Vorgaben von Sigrid Janecko zum Werden, Wachsen, Reifen und Vergehen gestaltet und war nicht ganz der normalen Form gefolgt. "Die Idee ist phantastisch, Kuhlhausen kann das." Viele Gäste kamen in die Kirche, um sich die wunderschöne Ausstellung, die auch gestern noch zu sehen war, anzuschauen.