Mississippi-Shuffle-Boat dreht seit 20 Jahren seine Runden mit Passagieren "Queen Arendsee" geht auf Jubiläumsfahrt
Arendsee (hrä). Das imposante Mississippi-Shuffle-Boat "Queen Arendsee" dreht majestätisch seine Runden auf dem Arendsee. Und das seit 20 Jahren. Am 3. Oktober 1991 stach sie zum ersten Mal in See. "Offiziell, aber in Wirklichkeit erst einen Tag später", erinnerte sich gestern Kapitän Ralf Porath. Er übernahm die Schiffsführung zwar erst ein halbes Jahr später, aber die Geschichte vom verzögerten Start kennt er wie fast alle Arendseer. "Und bei der ersten Tour strandete der Schaufelraddampfer außerdem fast im Schilf", erzählt Ralf Porath weiter aus der Schiffsgeschichte.
Die hat er sorgfältig in zahlreichen Kladden aufgeschrieben. In Zahlen, die täglich notiert wurden. "Wir haben in den 20 Jahren 12 746 Runden auf dem See absolviert", bilanzierte er gestern. In der Zahl seien aber nicht die Extrafahrten für Hochzeitsgesellschaften, beim Triathlon oder zum Lichterfest enthalten.
Eine Runde ist zirka 9 Kilometer lang. Danach wurden 114 714 Kilometer zurückgelegt. Danach müsste die "Queen" 2,68-mal die Erde umrundet haben, hat Ralf Porath ausgerechnet. Das bestätigt sein Kollege Walter Bursy, mit dem er seit 19 Jahren und 6 Monaten auf Tour geht. In der ganzen Zeit seit 1991 sind insgesamt 682 896 Passagiere an Bord gegangen. "Mit den Triathleten in 14 Jahren und Teilnehmern an Sonderfahrten wären das noch mehr", bilanziert Ralf Porath. Am 24. Juli 2001 kam mit Hildegard Matthis aus Winsen an der Luhe der 400000. Gast an Bord. "Vielleicht begrüßen wir in der nächsten Saison den 700000."
Und seit das Schiff 1997 zum schwimmenden Standesamt wurde, heirateten darauf 128 Paare. "Da es eine Doppelhochzeit gab, waren es nur 127 Trauungen", weiß Porath.
Als Fotograf ist Oliver Wenzel seit 1996 mit von der Partie: Er lichtet die Gäste für Erinnerungsfotos ab. Ob schon jemand über Bord gefallen sei? "Ja, zweimal: Einmal sprang ein jugendlicher Teilnehmer eines Rockkonzerts aus Übermut oder unter Alkohol über die Reeling und wurde von einem Segelboot aufgesammelt", überlegt Ralf Porath.
Dramatischer war es, als ein Kind von den Lehrern unbemerkt über Bord ins Wasser fiel. Er bemerkte das zum Glück, sprang beherzt ins Wasser und rettete dem Schulkind das Leben.