Verein KuK26 lädt ein zur literarischen Wanderung: Rund 50 Teilnehmer trotz des Regens Neugierige wandern zum ersten Mal über ihre Brücke
Schönebeck l Die Veranstalter, Pfarrer Johannes Beyer und der Verein KuK 26, hatten die literarische Wanderung lange vorbereitet, zwei Schönebecker Autorinnen eingeladen, die Erlaubnisse zum Betreten der Salineinsel und der neuen Elbebrücke erhalten - nur das Wetter spielte nicht mit. Am Sonntag herrschte seit über 24 Stunden Dauerregen. So wurde kurzfristig umgeplant, die Lesung in die geheizte Kirche verlegt und erst dann gewandert.
Im Mittelpunkt der Lesung standen Gedichte und kurze Geschichten. Angelika Musche, die seit fünf Jahren in der Autorengruppe des soziokulturellen Zentrums Treff schreibt, las Gedichte, in deren kurzer Form sie Kindheitserinnerungen und Naturgedanken, aber auch lustiges verarbeitete. Marlies Munter ist bereits seit Mitte der 90er Jahre Mitglied der Autorengruppe. Sie erinnerte mit zwei Kurzgeschichten an die Kindheit am Fluss. Birgit Beyer begleitete die Texte mit Flötenmusik.
Viele der etwa 50 regenfesten Teilnehmer kamen sicher auch wegen der erstmals möglichen Besichtigung der neuen Elbebrücke. So zog eine lange Reihe Menschen unter bunten Regenschirmen und Regenjacken durch den starken Nieselregen, erst in Richtung Salineinsel und dann weiter zur Brückenbaustelle. Friedrich Wilhelm Meier, der für die Brücke verantwortliche Projektleiter der Landesstraßenbaubehörde, erklärte den Besuchern die Besonderheiten der 40 Millionen Euro teuren Brücke, von den Schwierigkeiten des Untergrundes über die Sichtschutzblenden bis zur Technik des Einziehens der Tragseile.
Geduldig beantwortete er Fragen, so auch die nach dem fehlenden Radweg. Das Bedauern darüber könne er verstehen, sagte Meier. Er wies aber darauf hin, dass die Geschwindigkeit auf der Brücke auf 70 Kilometer in der Stunde begrenzt werde und Radfahrer dort selbstverständlich wie auf jeder Straße fahren dürfen.
Meier erinnerte auch an das Brückenfest am 7. Juli, zu dem die Brücke für die Brückenläufe und für jedermann mit dem Rad oder zu Fuß freigegeben ist. Angesichts des dann zu erwartenden Gewimmels waren die literarischen Wanderer trotz des Regens mehr als zufrieden, die neue Elbebrücke in Ruhe besichtigt zu haben.
Die Organisatoren der literarischen Wanderung werden im nächsten Jahr einen neuen Anlauf wagen. Genug Material dafür ist vorhanden: wie Angelika Musche sagte, werden Texte der Schönebecker Autorengruppe in diesem Jahr in einer Anthologie unter dem Titel "heiter bis wolkig" herausgegeben.