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Geschäftsführer der Stahlbau Staßfurt Industriebau GmbH im Interview Fachkräftemangel im Mittelstand?

04.06.2015, 01:28

Nachwuchssorgen, Fachkräftemangel und die Ukraine-Krise belasten derzeit die deutsche Wirtschaft. Beschäftigen diese Probleme auch den Salzlandkreis? Ja und Nein, sagt dazu aus seiner Sicht Ingo Brüggemann, Geschäftsführer der Stahlbau Staßfurt Industriebau GmbH. Die Fragen stellte Volksstimme-Redakteurin Kathleen Radunsky.

Volksstimme: Nachwuchssorgen plagen zahlreiche Unternehmen in Sachsen-Anhalt. Ministerpräsident Reiner Haseloff hatte kürzlich die Betriebe selbst in die Pflicht genommen was Fachkräftesicherung angeht und die Akquirierung von Lehrlingen. Wie stehen Sie dazu?

Ingo Brüggemann: Die verstärkte Suche nach entsprechenden Fachkräften ist auch für unser mittelständisches Unternehmen ein wichtiger Punkt. Wir setzen verstärkt auf die Ausbildung und beschäftigen stets 4 Azubis über die drei Lehrjahre, die den Beruf des Konstruktionsmechanikers erlernen- mit dem Ziel, dieses Personal im Anschluss auch zu übernehmen! Zudem profitieren wir auch von Empfehlungen unserer Mitarbeiter sowie unserer Partner/Lieferanten, wodurch wir auch Initiativbewerbungen erhalten. Die Mitarbeiter wohnen alle in der näheren Umgebung und sind somit eng mit der Region verbunden.

Wie viele Lehrlinge bilden Sie derzeit aus? Welchen Beruf kann man überhaupt bei Ihnen erlernen?

Derzeit bilden wir vier Lehrlinge aus. Die Ausbildung erfolgt wie bereits genannt zum Konstruktionsmechaniker. Später können die ausgebildeten Lehrlinge dann als Schlosser, Schweißer, Maschinenbediener beziehungsweise Monteur arbeiten. Die Überlegung besteht ebenso hinsichtlich der Ausbildung im Büro. Auch hier muss im Bezug des technischen Personals einiges passieren.

Wie werben Sie um Lehrlinge und neue Mitarbeiter?

Seit geraumer Zeit nehmen wir als Unternehmen an Berufs-orientierungsmessen teil beziehungsweise haben Kontakte zu Hoch-und Fachschulen. Weiterhin über unseren Internetauftritt beziehungsweise die bereits genannten Empfehlungen.

Umfangreiche Investitionen stehen bevor

Wie sieht momentan die Auftragslage für Ihren Betrieb aus?

Die Auftragslage ist derzeit gut. Vor einigen Tagen erhielten wir den Auftrag für die Fertigung, Konservierung und Montage von zirka 125 Tonnen Stahlkonstruktionen für eine neue Verdichterhalle zum BV-Untergrundspeicher Katharina in Bernburg. Des Weiteren haben wir den Auftrag für die komplette Erstellung einer Produktionshallenerweiterung mit Kranbahn (1900 Quadratmeter Fläche und 11 Meter Höhe) für die Firma Technofol in Harbke. Gleichzeitig liefern und montieren wir bedingt durch unsere guten Kontakte zur Bahn seit vielen Jahren mehrere Signalausleger zum Beispiel nach Dessau-Roßlau (3 Stück beziehungsweise Halle-Trotha ebenfalls 3 Stück).

2014 haben Sie zuletzt in einen neuen Kran investiert. Stehen weitere Investitionen an?

Natürlich stehen in diesem Jahr auch wieder umfangreiche Investitionen an. So haben wir vor einigen Tagen über eine Magdeburger Schweißtechnikfirma Schweißgasabsaugungen sowie eine Absaugung für unsere Brennmaschine bestellt zur Reduzierung der unangenehmen Schweißgase und generellen Erzielung einer sauberen Hallenluft. Weiterhin erhält unsere Produktionshalle neue Wandverglasungen und ein zirka 40 Meter mal vier Meter breites Oberlicht. Unsere Freikranbahn soll überdacht werden, um eine bessere Materiallagerung (Witterungsunabhängiger) sowie einen zusätzlichen Vormontageplatz zu schaffen. Die Mitarbeiter der Produktion erhalten neue Sanitärbereiche.

Ihre Produkte werden international vertrieben. Sind Sie auch von der Russland-Krise betroffen?

Wir sind zum Glück durch die Russlandkrise nicht betroffen.

Gibt es nennenswerte neue Auftraggeber/Länder?

Die Auftraggeber sind grundsätzlich bekannte Firmen. Durch unser seit vielen Jahren bekanntes, breites Produktionsprofil ist hier einiges gewachsen zum Beispiel Objekte der Deutschen Bahn oder Stahlkonstruktionen für den Tunnelbau.