Reit- und Fahrverein Gnadau veranstaltete gestern Kinderringreiten / Gemeinschaft zählt rund 170 Mitglieder Wo der "Galgen" per Hand gehoben wird
Zum Kindertag lud der Reit- und Fahrverein Gnadau/Döben gestern in die Reithalle ein. Der Verein sah die Veranstaltung nicht zuletzt als Nachwuchswerbung an.
Gnadau l Weit hatte er es noch nicht geschafft, der ehemalige Bürgermeister von Gnadau, Hartwig Neetz. Zusammen mit einem Bekannten saß er auf einer der Sitzgarnituren vor der Reithalle beim Bier. Derweil drinnen die Nachwuchsreiter nach den Ringen stachen, ließ es sich der ehemalige Ortschef draußen wohl sein. Neetz galt damals als Befürworter und Förderer der (in Sachen Nutzung) umstrittenen Reithalle, die 2003 am Ortsrand gebaut wurde. "Ist doch schön, was heute hier alles passiert", lächelte der Rentner milde.
Wohl wahr!
Laut Vereinsvorsitzendem Wolfgang Schoenebaum zählt der Reit- und Fahrverein heute rund 170 Mitglieder. Er hatte sich 2003 als eigenständiger Verein gegründet, war damals als Abteilung aus der Dachgemeinschaft SG Gnadau ausgeschieden. Seitdem kümmern sich Schoenebaum Co. um die moderne Reithalle.
"Die Betriebskosten erwirtschaften wir selbst", sagt der Vereinschef nicht ohne Stolz. Das geschehe durch Vereinsbeiträge, Sponsorenleistungen und Reitstunden. Die werden montags bis sonnabends angeboten. Um sie abzusichern, stellte der Verein extra eine Reitlehrerin 25 Stunden pro Woche an. Laut Wolfgang Schoenebaum nutzen derzeit rund 90 Kinder die Halle.
Zu den Traditionsveranstaltungen im Jahr gehört auch der "Kindertag". Gestern waren es allerdings nur ein gutes Dutzend Knirpse, die am Ringreiten teilnehmen. "Da steckt man nicht drin", so der Vereinschef, "im vergangenen Jahr waren es 40."
Aufgrund der unterschiedlichen Körpergrößen von Reitern und Pferden (das kleinste Shetlandpony maß im Widerrist 90 Zentimeter, das Edle Warmblut 1,70 Meter) musste der Galgenquerholm per Hand gehoben und gehalten werden.