Thoralf Winkler aus Elbenau entdeckt Knochen / Polizei leitet Ermittlung zur Todesursache ein Fund: Fragment eines Schädels in der Elbe
Einen außergewöhnlichen Fund in der Elbe hat Thoralf Winkler aus Elbenau gemacht. Beim Baden entdeckte er ein Schädelfragment. Gestern hat er dieses Knochenstück der Polizei übergeben, die nun die notwendigen Ermittlungen einleitet.
Schönebeck l "So etwas habe ich noch nie gefunden." Thoralf Winkler ist auch noch drei Tage nach seinem außergewöhnlichem Pfund überrascht, was ihm am Pfingstmontag in der Elbe sozusagen unter die Füße geschwommen ist. Als er mit seiner Familie beim Baden, unweit vom Hungerstein, war, war er auf ein vermeintliches Holzstück aufmerksam geworden. "Als ich es dann in den Händen hielt, stellte ich schnell fest, dass das ganz sicher kein Holz ist", erinnert sich der Elbenauer.
Als historisch Interessierter hat Winkler seinen Fund nicht wieder zurück in die Strömung geworfen. Stattdessen hat er es nach Hause genommen und im Internet recherchiert. "Ich denke, dass das ein hinteres Kopfstück ist", sagt er. Doch was macht man mit solch einem Fund? In die eigene Vitrine legen?
"Ich hatte im Salzlandmuseums angerufen, ob dieses vielleicht Verwendung dafür hat", sagt er. Doch das war die falsche Adresse. Da gänzlich ungewiss ist, von wann dieses Fragment stammt und wie alt es ist, hat sich Winkler gestern an die Polizei gerichtet.
Hier nahm Kriminalhauptkommissar Siegfried Elsholz das Corpus Delicti an sich.
Todesursache wird ermittelt
Er fotografierte das Fragment und maß es aus. Genaueres konnte Elsholz aber auch nicht sagen. Das seien lediglich Vermutungen. Für ihn besteht nun die Frage, ob man überhaupt noch DNA-Spuren an diesem Schädelfragment feststellen kann. "Das kann die Gerichtsmedizin herausfinden", sagt er. Eine Todesursachenermittlung würde nun seiner Meinung nach eingeleitet. Die Untersuchung in diesem Fall brauche sicher seine Zeit, macht er deutlich.
Dass ein solcher Fund nicht alltäglich ist, das bestätigt der Kriminalhauptkommissar im Volksstimme-Gespräch. Er könne sich lediglich an einen Fall von vor 15 Jahren erinnern, als die Polizei am AWG-See in Plötzky Knochen sicher gestellt habe.