Oberbürgermeistermeisterwahl Staßfurt Wünsche und Hoffnungen
Die Siegerparty ist vorbei. Neben Familie und Freunden gehörten auch
Vertreter verschiedener Parteien am Wahlabend zu den Gratulanten des
neuen Oberbürgermeisters Sven Wagner. Vereine und Bürger wünschten dem
Nachfolger von René Zok auch Montag viel Erfolg in seinem neuen
Betätigungsfeld. Verbunden natürlich mit Hoffnungen.
Staßfurt l Er wolle nicht erst bis zum Amtsantritt am 7. Juli warten, sondern bereits vorher einiges anschieben, um seine Wahlversprechen dann umsetzen zu können, kündigte Sven Wagner am Sonntag an.
Mit der Wahl des SPD-Mannes verbinden sich natürlich zahlreiche Hoffnungen. Wie die vom Tierschutzverein Staßfurt und Umgebung. "Wir gratulieren Sven Wagner als unseren neuen Oberbürgermeister recht herzlich zu seiner Wahl und wünschen ihm viel Kraft und Weitsicht für seine verantwortungsvolle Arbeit. Wir wünschen uns eine gute Zusammenarbeit mit ihm", teilte Ursula Sittig gestern mit.
Werner Olschewski von der Sport- und Karateschule Staßfurt e.V. begleitete Wagners Wahlparty in Hohenerxleben mit und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass jetzt wohl endlich auch sein Verein in den Genuss von Fördermitteln käme.
Einig war sich Sven Wagner schon im Vorfeld mit (Noch-)Amtsinhaber René Zok, das Projekt Sporthalle in Staßfurt-Nord zu forcieren.
Auf eine gute Zusammenarbeit mit dem SPD-Politiker baut Siegfried Klein (CDU). Ob der stellvertretende Ortsbürgermeister von Hohenerxleben für Sven Wagner an die Spitze des Ortschaftsrats rücken wird, werde das Gremium entscheiden. Ähnlich wird im Stadtrat verfahren, wo Wagner zuletzt Vorsitzender war. Auf jeden Fall akzeptiere die Stadt-CDU das Wahlergebnis. "Ich denke, dass wir gut mit Sven Wagner zusammenarbeiten werden", so Klein, der auch den Staßfurter Finanzausschuss leitet. Schließlich gehe es dabei nicht um Parteiprogramme, sondern um die Weiterentwicklung der Stadt. Das sieht auch der CDU-Ortsverbandschef Marco Kunze so: "Wir unterstützen Sven Wagner wie bei seiner Wahl zum Stadtratsvorsitzenden auch als Oberbürgermeister. Gemeinsam haben wir eine Mehrheit im Stadtrat. Die wollen wir auch nutzen."
Martin Kriesel, Bürgermeister in Staßfurt von 1990 bis 2008, kommentierte das Ergebnis mit den Worten: "Schön. Als erstes Respekt an beide Kandidaten, die sehr fair mitein- ander umgegangen sind. Sven Wagner hat die jugendliche Frische, und wenn er begreift, dass dieses Amt zum Dienen am Bürger da ist, dann macht er es richtig. Dann bleibt er auch sensibel für die Themen, die wir in großer Stückzahl haben." An René Zok gewandt erklärte Kriesel: "Man muss auch sehen, dass eine Wahl unter demokratischen Verhältnissen nicht von vornherein feststeht. Wenn man nicht gewählt wird, muss es auch weiter gehen. Das wünsche ich ihm und seiner Familie."
SPD-Stadtchef Michel Hauschild sagte: "Wir sind stolz, dass wir in Staßfurt wieder einen sozialdemokratischen Bürgermeister haben. Die Bürger wollten den Wechsel. Sven Wagner hat durch seine Persönlichkeit und seine Themen im Wahlkampf die Bürger überzeugt - nicht nur die typischen SPD-Wähler, auch viele Bürger, die lange Zeit unentschlossen waren, was das Ergebnis zwischen der ersten und der Stichwahl zeigt. Wir streben eine sehr bürgernahe Politik an und werden die Kommunikation mit den Bürgern verstärkt suchen, was in letzter Zeit eher nicht der Fall war."
Johann Hauser, FDP-Fraktionschef des Stadtrates, brachte einen Kasten Bier zur Wahlparty mit: "Das Ergebnis habe ich mir enger vorgestellt. Ich bin erleichtert, dass die sieben Jahre Zok vorbei sind und hoffe, dass die nächsten sieben positiver werden vor allen Dingen für die Menschen und für unsere Stadt. Ich werde Sven Wagner voll unterstützen."
Zufrieden äußerte sich auch die stellvertretende Stadtratsvorsitzende Bianca Görke von den Linken: "Wir sind angetreten für den Wechsel in Staßfurt. Ich freue mich, dass er gelungen ist, bedauere aber, dass es unsere Partei selbst nicht geschafft hat. Ich zolle René Zok für seinen fairen Wahlkampf Respekt und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute."
Den aufregenden Wahlsonntag hatte Sven Wagner übrigens ruhig mit einem Frühstück in Familie angehen lassen. Einen Fahrradausflug nutzte er dann auch schon, um erste Wahlkampf-Banner abzunehmen.