Erfolgreiches Staßfurter Unternehmen soll Platz nicht wieder ordentlich hergerichtet haben Vorstellung von Zirkus Probst auf Aschersleber Pflaster hat Nachspiel
Staßfurt/Aschersleben l Drei Vorstellungen und insgesamt 3000 Besucher - beim Staßfurter Zirkus Probst, der vergangene Woche in Aschersleben auf dem neuen Festplatz an der Oststraße gastiert hat, war man sehr zufrieden. Das böse Erwachen kam hinterher. Die Stadt Aschersleben will den Platz nach dem Abbau des Zeltes und der Abreise des Unternehmens nicht ab-, dafür den Zirkus in Regress nehmen.
Stein des Anstoßes sind eine Reihe von Betonpflastersteinen, die die Zirkusleute entfernt hatten, um die Eisen für die Leinen des Zeltes im Boden zu verankern. Außerdem wurden aus dem selben Grund mehrere Löcher in den Asphalt getrieben. Diese Schäden wurden allerdings vom Staßfurter Zirkusunternehmen umgehend repariert. Aus Sicht der Stadtverwaltung allerdings nicht so wie gewünscht.
Dabei habe man extra für solche Fälle einen Fachmann eingestellt, sagt der Geschäftsführer von Zirkus Probst, Andreas Bleßmann.
"Schließlich haben wir das Zelt nicht zum ersten Mal auf einem befestigten Parkplatz aufgebaut"
"Schließlich haben wir das Zelt nicht zum ersten Mal auf einem befestigten Parkplatz aufgebaut. In anderen Städten gab es in dieser Sache noch nie Probleme", so der Geschäftsführer.
Bleßmann, der durchaus zugibt, dass ein Schaden entstanden ist, kann sich über die Vorwürfe nur wundern. Im Vertrag mit der Stadt Aschersleben ist nämlich an keiner Stelle erwähnt, dass es nicht gestattet sei, das Zelt auf diese Weise aufzubauen. "Wenn wir das vorher gewusst hätten, wären wir doch nicht nach Aschersleben gekommen", so der Zirkusmann. Zumal der Platz ganz offiziell als Festplatz deklariert ist. Um Pflaster und Asphalt möglichst zu schonen, habe man lediglich 70 der ansonsten 140 Seile gespannt. Einige wurden nicht einmal im Boden verankert, sondern an Wagen befestigt. "Weniger ging nicht, schließlich muss die Sicherheit der Besucher gewahrt werden", so Bleßmann.
Er vermutet hinter den Planern dieses Park- und Festplatzes mit einem Schmunzeln eher "Schreibtischtäter", die vielleicht noch nie einen Zirkus gesehen haben. Eine mögliche Variante wäre aus Bleßmanns Sicht eine Schotterfläche von 50x50 Metern gewesen, wie es sie anderenorts auf ähnlichen Plätzen gibt. Wenn in Aschersleben der fünfte Zirkus abgebaut habe, dann sei das Pflaster mit Sicherheit tatsächlich eine Berg- und Talbahn, vermutet Bleßmann. Der Staßfurter hat sich mit den Vertretern des Ascherslebener Ordnungs- und des Tiefbauamtes darauf verständigt, dass es noch einmal einen Termin mit der Baufirma, die den Platz hergerichtet hat, geben soll.
"Wir würden gern wieder in Aschersleben gastieren, können der Stadt aber nicht jedes Mal einen neuen Festplatz finanzieren"
Bei Probst wird befürchtet, dass eine mögliche Reparatur durch die Baufirma vom Zirkus bezahlt werden soll. "Wir würden gern wieder in Aschersleben gastieren, können der Stadt aber nicht jedes Mal einen neuen Festplatz finanzieren", so der Probst-Geschäftsführer.
Die Stadtverwaltung wollte sich nicht öffentlich zu diesem Thema äußern.