Gierslebener Ortswehr führt Tag der offenen Tür durch und lässt Besucher einmal hinter die Kulissen schauen / Korte und Globig zu Gast "Was immer so leicht aussieht, ist nämlich harte Arbeit"
Giersleben (mz/rki) l Nicht immer rückt die Feuerwehr aus, manchmal lädt sie auch ein. "Eigentlich wollte ich ja mit Brot und Salz kommen", erzählt Steffen Globig, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saale-Wipper.
Gepasst hätte es, schließlich sind die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Giersleben erst im Februar von der Linden- in die Bauernstraße gezogen. Und jetzt haben sie zum ersten Tag der offenen Tür ins neue Domizil eingeladen.
Trotzdem entschied sich Globig d für ein anderes - nicht weniger symbolträchtiges Geschenk: eine Fahnenstange. "Mit ihr soll auch in diesem Haus die Tradition Einzug halten", erklärt er.
Die Wehr selbst hat es schon längst; und Baufälligkeit und Platzmangel hinter sich gelassen. "Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wir haben uns hier richtig gut eingelebt", so Gierslebens Wehrleiter Steffen Hoffmann, "lediglich ein bisschen sporadisch eingerichtet sind wir - noch." Das störte aber niemanden.
Auf reges Interesse stieß der von etlichen Sponsoren unterstützte Tag der offenen Tür: sowohl bei Gierslebenern - nimmt man einige wenige Offizielle aus, die das Fest geflissentlich ignorierten - als auch Auswärtigen, die die Gastgeber mit Glückwünschen bedachten. Viel zu lange mussten die, die im Einsatz ihr Leben riskieren, um Leben zu retten, schließlich auf den erlösenden Umzug in das neue Gerätehaus warten, denn immer wieder kam es zu Verzögerungen beim Bau.
Würdigung der ehrenamtlichen Arbeit
Die Kameraden etlicher befreundeter Wehren - nicht nur aus der gemeinsamen Feuerwehr Saale-Wipper - ließen es sich nicht nehmen, vorbeizuschauen.
Auch Bundestagsmitglied Jan Korte stattete den Gierslebenern einen Besuch ab. Er äußerte sich erstaunt über dieses schöne Objekt, über das die rund 80 Mitglieder der Wehr einschließlich Kinder jetzt verfügen. Korte hatte sich bereits bei seinem letzten Besuch bei der Gierslebener Wehr im April das neue Haus von oben bis unten angesehen.
"Ohne die Feuerwehren wäre in den Dörfern weniger los", schätzte er ein und lobte die Gierslebener Kameraden für ihre großes ehrenamtliches Engagement für das Gemeinwohl. "Das ist eine Top-Feuerwehr", sagte Korte.
Er sei bei vielen Festen zu Gast und stelle immer wieder fest, dass es die Ehrenamtlichen seien, die die Städte und Gemeinden am Leben erhalten. "Das möchte ich auch mit meinen Besuchen im Wahlkreis zum Ausdruck bringen und entsprechend würdigen", sagt der Bundestagsabgeordnete.
Die Grundschüler gaben ihr musikalisches Können zum Besten und der Langensteiner Spielmannszug spielte zum Platzkonzert auf. In der Auffahrt herrschte Dorffeststimmung, Sirenen kündeten im ganzen Dorf davon. Im Mittelpunkt des Interesses aber standen - wie sollte es anders sein - die Einsatzfahrzeuge und Rettungsgeräte. "Mit neuester Technik ist die Firma Sieler vor Ort", sagt Hoffmann. Und das Beste: Die Besucher durften nicht nur zugucken, wie die Feuerwehrleute im Einsatz arbeiten, sondern an ihrer Seite selbst mal Hand an Schere und Spreizer anlegen. "Was immer so leicht aussieht, ist nämlich harte Arbeit", weiß der Feuerwehrchef.