Tafel für Briester Gutspark im Projekt "Historische Parks in Sachsen-Anhalt" Beschilderter Gartentraum
Die neue Gartenträume-Infotafel am Gutspark Briest weihten jetzt Eigentümerin Maren von Bismarck, Bürgermeister Andreas Brohm und Felicitas Remmert vom Verein "Gartenträume" ein. Der schaumburgsche Landschaftspark Briest ist 2010 als eine der letzten von landesweit 43 Anlagen in das Gartenträume-Netzwerk aufgenommen worden.
Briest l Am Eingang zum alten Gutshof, wo seit kurzem die neue Gartenträume-Informationstafel steht, kamen beim Vorbereiten der Fundamente noch Relikte früherer Zeiten zutage. Hufeisen etwa. "Das ist ja auch naheliegend, immerhin war früher gleich nebenan der Pferdestall des Hofes", erzählt die Besitzerin des alten Anwesens, Maren von Bismarck.
Ihre Familie hat mehr als 600 Jahre alte Wurzeln auf dem einstigen Rittergut Briest. Wo der Pferdestall früher stand und es irgendwann wieder tun soll, das können Besucher auf der neuen, dreiteiligen Informationstafel der Landesinitiative "Gartenträume - Historische Parks in Sachsen-Anhalt" sehen, denn dort ist die "Zielplanung" für das alte Gut in einer Grafik dargestellt. Die Wiederherstellung des alten Burggrabens, Wegeführungen und natürlich das Gutshaus im Stil der Spätrenaissance sind darauf zu finden.
Damit sich die Besucher der Region künftig noch besser über das gartenkulturelle Erbe des Landes informieren können, wurden mit Unterstützung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes in acht Anlagen neue Schilder aufgestellt und in den übrigen der insgesamt 43 Gärten und Parks die Beschilderungen überarbeitet.
Insgesamt hätten dafür 48 000 Euro zur Verfügung gestanden, informierte Felicitas Remmert, Geschäftsstellenleiterin des Vereins Gartenträume. Sie bezeichnet die "Gartenträume" des Landes, zu denen auch das Dessau-Wörlitzer Gartenreich oder das Europa-Rosarium Sangerhausen gehören und in dessen vielfältige Projekte rund 40 Millionen Euro geflossen sind, als "beispiellos in Deutschland".
"Bismarck ist ein klingender Name mit Tourismuspotenzial."
Felicitas Remmert
Die Tatsache, dass die Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte gleich mit zwei Gartenträume-Anlagen, dem Stadtpark in Tangerhütte und dem Gutspark in Briest, aufwarten kann, sei für eine so kleine Kommune ein "tolles Alleinstellungsmerkmal", sagt sie. Seit auch Briest in das Projekt aufgenommen wurde, habe sich die gute Zusammenarbeit mit der Stadt noch vertieft, berichtet Eigentümerin Maren von Bismarck.
So werden auch wechselseitig Führungen übernommen und gab es etwa beim Gartenseminar 2012 in Briest und Tangerhütte große Hilfe. Dieses Seminar, bei dem Laien und Fachleute gemeinsam an der Wiederherstellung historisch wertvoller Anlagen mitwirken, hatte unter anderem das Freistellen des Teiches und alter Sichtachsen zum Inhalt.
Auch die Nähe Briests zur Bundesgartenschau in der Havelregion im kommenden Jahr sieht Felicitas Remmert als klaren Pluspunkt, um Gäste in die Region zu holen. Das Motto des Tourismusverbands Altmark "Bismarck-Buga-Buchsbaum" finde sich in Briest wieder und, so sagt sie: "Bismarck ist ein klingender Name mit Tourismuspotenzial, den kennt jedes Kind."
Auf der neuen Informationstafel, die für weitgereiste Gäste auch englischsprachige Passagen enthält und per QR-Code sogar auf die Internetseiten des Projektes Gartenträume sowie die Tourismusseiten der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalts verweist, sind auch Informationen über andere Gartenträume-Anlagen zu finden. Außerdem gibt es einen kleinen Einblick in die Geschichte des Gutsparkes samt Gutshaus (auch "Schloss im Grünen" genannt), Brauhaus, Wirtschaftshof, Kapelle und Gutspark und Kontaktdaten sowie Hinweise zu Führungen und Veranstaltungen.
"In den vergangenen Jahren ist unser Park noch schöner geworden", sagt Maren von Bismarck. Und das sei auch dank Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und von Lotto/Toto möglich gewesen. 2008 wurde sie selbst für ihre Bemühungen mit dem Denkmalpreis des Landes ausgezeichnet.
Im kommenden Jahr wollen der Förderverein Briest/Tangerhütte und die Familie von Bismarck mit der Wiederherstellung der Außenanlagen so weit vorankommen, dass dann auch der "Pleasureground" zwischen Gutshaus und Teich sowie der Bereich rund ums Brauhaus wieder in altem Glanz erstrahlen.
Sich mit Veranstaltungen am Lutherjahr 2017 zu beteiligen, könne sich ihre Familie gut vorstellen, immerhin gehörten ihre Vorfahren zu den Ersten in der Altmark, die dem neuen Glauben beigetreten seien, sagt Maren von Bismarck. Und nicht zuletzt sei die Briester Kapelle die erste evangelische Gutskapelle der Altmark. Lesungen und Ausstellungen soll es dann auch im bevorstehenden "Otto-Jahr" 2015 rund um den Briester Zweig der Familie von Bismarck geben. "Wenn das Erdgeschoss geschafft ist." Die Sanierung im Inneren soll in Kürze weitergehen. Möglichkeiten einer Beschilderung Briests an der Bismarck-Route sollen mit der Kommune erörtert werden.