Clown André bei Premiere des Zirkus Charles Knie Kein Klassenclown, aber der Star in der Manege
Wie kaum eine andere Figur verkörpert der Clown den Zauber des Zirkus. Seit gestern zeigt Clown André beim Zirkus Charles Knie in Stendal sein Können.
Stendal l 40 Minuten vor der Show beginnt die heiße Phase. Ganz alleine und in völliger Stille sitzt André in seinem Wohnwagen. Sorgfältig trägt er die Schminke auf: Weiße Lippen, rote Nase, schwarze Augen. In wenigen Minuten geht es los. Fast 1000 Menschen wird er gleich als Clown begeistern. Gestern gab André mit dem Zirkus Charles Knie seine Premierenvorstellung in Stendal.
Seit inzwischen 28 Jahren verdient der gebürtige Schweizer als Spaßmacher sein Geld. Dabei war er früher nicht der Klassenclown. Eher ruhig und introvertiert sei er. "Aber ich habe mich in den Zirkus verliebt." Als Jugendlicher begann André, sich kleine Nummern auszudenken. "Meistens musste meine Familie als Versuchskaninchen herhalten", erzählt er. Nach der abgebrochenen Lehre zum Schriftsetzer arbeitete er als Aufbauhelfer beim Zirkus. Inzwischen ist er ein angesehener Clown, der schon beim Zirkus Krone, in Italien und Frankreich gearbeitet hat. "Das deutsche Publikum ist aber im Vergleich das beste. Sehr begeisterungsfähig." Seine Nummern entwickelt er noch immer selbst. "Mir hilft es, Kopfhörer aufzusetzen und nur das Rauschen zu hören", sagt André.
Von seiner Qualität konnten sich gestern 912 Premierengäste überzeugen und die haben herzlich gelacht. Auch Stendal hat sich André schon angeschaut. "Ein hübsches kleines Städtchen. Ich hoffe, das Publikum ist genauso gut." So entspannt wie er sich kurz vor dem Auftritt schminkt, so entspannt geht er auch in die Manege. "Clownerie ist für mich inzwischen ein Handwerk. Immer aufgeregt zu sein, wäre ja auch nicht gut für die Gesundheit", sagt André. Auch diesmal läuft alles wie geplant. Und für einen Moment sorgt der sonst so stille André dafür, dass das Publikum die Welt um sich herum vergisst.