Vorstellungen des Landes abgelehnt / Über 1000 Unterschriften für den Lernstandort gesammelt Schul-Aus, weil zwei Kinder fehlen - Eltern in Hasselfelde planen weiteren Protest
Gegen eine Schließung der Grundschule Hasselfelde im Jahr 2018 regt sich jetzt schon Protest. Eltern haben über 1000 Unterschriften dagegen gesammelt. Sie machen mobil, weil 2019 wieder genügend Kinder da wären. Der Ortsrat stellt sich bei einer Sondertagung hinter die Eltern.
Hasselfelde l Die neue Protestaktion in Hasselfelde ist schon am Sonntag bemerkt worden. Denn am Rande des gut besuchten Blasmusikfestes wurde darauf hingewiesen, dass die Grundschule 2018 nicht mehr die Vorgaben erfüllt, die im Schulentwicklungsplan des Landes stehen.
Konkret heißt das: 80 Kinder werden für eine Einrichtung wie die Blumenau-Grundschule Hasselfelde gefordert, laut Planung sind dann aber nur 78 Kinder im Schulalter da.
"Wir wollen auf diese Gefahr aufmerksam machen," sagt Susan Pilz im Namen vieler Eltern und Hasselfelder, die noch Familienzuwachs planen. Als erste Reaktion gegen die Gefahr einer Schließung sammelten Jasmin Kolbe, Anika Seehausen und weitere Eltern Unterschriften. Über eintausend Namen kamen schon zusammen und sollen die Forderung nach dem Erhalt der Blumenau-Grundschule unterstützen.
"Es kann einfach nicht angehen, dass am grünen Tisch in Magdeburg geplant - und hier nach und nach eine ganze Region kaputt regiert wird", zeigte sich Bürgermeister Heiko Kaschel (Bürgerinitiative Oberharz) erbost über die Planungen. Er unterstützt genauso wie Stieges Bürgermeister Helmut Hoppe das Anliegen der Eltern. "Wir sind gebrannte Kinder - schon die Sekundarschule Hasselfelde wurde uns durch Fehler in der Politik genommen", so Kaschel, "das darf uns nicht nochmal passieren."
Auch in Stiege wurde schon eine Schule geschlossen. Wenn jetzt auch noch Hasselfelde und Benneckenstein bedroht werden, dürfe man nicht ruhig bleiben, hieß es am Montag auf dem Schulhof. Dort trafen sich Mitglieder des Ortschaftsrates Hasselfelde zu einer Art Sondertagung mit den Eltern. Gemeinsam wurden neue Schritte diskutiert und vor allem wurde angemerkt, dass 2019 wieder genug Schüler da wären.
Die Eltern wollen nun weiter Unterschriften sammeln und auch eine Petition oder Klage gegen die Pläne der Landesregierung unterstützen.