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Staffellauf Pilger starten in Hasselfelde durch

Dem Weg des Abtes Albert von Stade im Jahre 1236 Richtung Rom folgen in diesem Jahr etliche Pilger und durchqueren die Oberharzstadt. Der Stadtchef darf sich ins Pilgerbuch eintragen.

Von Günther Breutel 17.07.2015, 16:23

Elbingerode/Hasselfelde l Nicht auf dem Jakobsweg gewandert, aber zumindest in der St. Jakobi-Kirche Elbingerode am Mittwoch gestartet sind die Pilger einer besonderen Tour durch ganz Deutschland. Am gestrigen Freitag verließen sie Hasselfelde. Ihr Weg auf der via Romea durch den Harz führt bis Rom und sogar Jerusalem.

Begleitet von Wanderern des Elbingeröder Harzklubs trafen die rüstigen Gäste aus allen Teilen Deutschlands, Norwegen und Italien am Mittwoch im Elbingeröder Pfarrhaus ein, wo sie herzlich von Katrin Schneider begrüßt wurden. Sie besichtigten die Stadtkirche, im Gemeindehaus wurde übernachtet. Dort freuten sich die Pilger nach dem 22 Kilometer langen Marsch von Wasserleben in großer Hitze nach Elbingerode vor allem auf eine Dusche, wie sie gerne zugaben.

Die Wanderung ist Teil des Pilgermarsches 2015 auf der Via Romea in 44 Etappen. Er begann am 22. April im norwegischen Trondheim. Der Norweger Jens Swana (Oslo) ist seit dem Start dabei und will bis Nordhausen wandern. Andere gehen weiter, neue Pilger kommen für einen Streckenabschnitt hinzu. In Hasselfelde sind es die Familie Dinter und eine Frauenwandergruppe sowie auch Oberharz-Bürgermeister Frank Damsch (SPD).

Zwischenstation

Der Stadtchef ist allerdings nicht als Pilger dabei, sondern begrüßte die Truppe, die quasi quer durch die Stadt Oberharz wandert, mit Respekt und wünschte "immer Salz und Brot". Zuvor hatte Hasselfeldes amtierender Pfarrer Christian Leu die Gruppe für den weiteren Weg gesegnet. Der führte dann weiter nach Stiege und Birkenmoor über die Landesgrenze nach Thüringen.

"Pilger überwinden Grenzen" heißt denn auch das Motto der Pilgerreise, englisch: "Pilgrims crossing borders". Sogar eine eigene Hymne, gesungen auf die Melodie des Liedes "Die Gedanken sind frei", wurde dafür geschaffen.

"Diese Hymne sangen wir öfters auf der Wanderstrecke von Wernigerode über Voigtstieg, Eiserner Grund, Hartenberg, Drei-Herren-Stein nach Elbingerode", berichtet Ulrich Eichler aus Wernigerode. Das habe die Truppe zusammengeschweißt. Eichler ist Mitglied im Vorstand des Fördervereins für die Via Romea und betreut die Gruppe in Sachsen-Anhalt vom niedersächsischen Hornburg bis Nordhausen. Er hat sie schon über die Überleitungstalsperre, die Königsburg, und die Waldchaussee "Die Lange" von Elbingerode nach Hasselfelde geführt. Das Wandergepäck transportiert ehrenamtlich in seinem Transporter Peter Baum von gleichnamigen Wernigeröder Malerbetrieb.

Unterwegs wurde die Pilgergruppe im Harz herzlich empfangen. In der Stadt Oberharz am Brocken gleich zweimal. Vor dem Treff am Freitag in Hasselfelde hatte Damsch die Weitwanderer bereits im Rathaus in Elbingerode begrüßt, sich im Pilgerbuch verewigt und den Gästen ihren Durchzug durch Elbingerode und Hasselfelde amtlich bestätigt.

Obwohl die ersten Etappen für die Gruppe ab Celle wegen der Hitze schon beschwerlich gewesen seien, berichteten etliche Pilger, seien die Bergstrecken im Harz doch eine neue Herausforderung. Auch die wurden aber gemeistert, wie der flotte Abmarsch Freitagmorgen in Hasselfelde zeigte.

Am 14. Oktober soll der Pilgerstab in Rom ankommen. Einige wollen weiter per Flieger bis Jerusalem. So der Hamburger Günter Hennig, der schon ab Stade mitwandert. Die Strecke von Stade nach Rom betrage rund 1800 Kilometer, hieß es. Am 28. Oktober will Hennig dann in Jerusalem sein.