Folge 6 der Serie "Eine Stunde": Ines Röck baut im Wolmirstedter Tierheim Katzenboxen Stubentiger können sich austoben
In Wolmirstedt, Barleben und der Niederen Börde leben viele interessante Menschen. Wir begleiten einige von ihnen eine Stunde lang bei der Arbeit oder bei ihrem Hobby. Folge 6: Im Wolmirstedter Tierheim wird gebaut.
Wolmirstedt l Gerade hat Ines Röck ihre Malutensilien ausgepackt und taucht den Pinsel in die weiße Farbe. Die 17-Jährige aus Loitsche absolviert seit März dieses Jahres ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Tierheim Wolmirstedt. Seit einer Woche widmet sie sich einem Projekt, das die Katzen des Heims erfreuen soll: Ines Röck baut Katzenboxen.
Der Steinboden im Hinterhof des Gebäudes in der Angerstraße 4b weist schon den einen oder anderen Farbfleck auf. Selbst die Turnschuhe hat sich die FÖJ-lerin schon bekleckert. "Ich arbeite gerne handwerklich, besonders das Malern macht mir Spaß. Alle Spanplatten habe ich selbst gesägt und die Durchgänge für die Katzen mit einer Stichsäge geschnitten." Dass die Löcher wie Katzenköpfe geformt sind, war die Idee von Evelyn Horwitz, Vorstandsmitglied im Tierschutzverein Wolmirstedt und Umgebung.
Die engagierte Frau hilft im Tierheim, wo sie kann. Während die 17-jährige Ines Röck ihre Katzenboxen anmalt, hängt die 63-Jährige Decken und Handtücher auf, die gerade frisch aus der Waschmaschine kommen. "Unsere Maschine ist immer im Dauereinsatz", erklärt sie. Auf die fertigen Boxen freut sie sich schon. "Für unsere vielen Katzen ist das etwas Schönes, die können sich dann richtig austoben."
Denn alle fünf Boxen, erläutert die FÖJ-lerin Ines Röck, werden, mit Leitern verbunden, in ein paar Metern Höhe an der Wand im Katzenzimmer angebracht. Auch die Leitern will die 17-Jährige selber bauen. "Meine handwerkliche Begabung habe ich von meinem Vater. Und es gefällt mir, für die Tiere hier etwas zu bauen. Später möchte ich gerne eine Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten machen."
In dieser Stunde schafft Ines Röck ihr 21. Brett fertig anzumalen. "30 Bretter sind es insgesamt. Wenn ich mit dem Malen fertig bin, schraube ich die Bretter aneinander." Vorsichtig streicht die FÖJ-lerin mit einem dünnen Pinsel entlang der Innenseiten der Löcher. Die ungewöhnliche Form erschwert ihr die Malerarbeiten. "Vorher habe ich zwar die Ränder glatt geschliffen, aber trotzdem muss ich mehrere Schichten Farbe auftragen, bis man wirklich nichts mehr von dem ursprünglichen Holz sieht."
Damit das Brett trocknen kann, legt die 17-Jährige den Pinsel erst einmal beiseite und genehmigt sich zusammen mit den anderen Helfern im Tierheim einen Schluck Kaffee im Hof. Die restlichen Bretter vom Projekt Katzenboxen müssen nun warten, denn nach der Pause heißt es für Ines Röck, Hunde füttern und Gassi gehen.