Deutschlands erster Liebesschlösserbaum gestern feierlich in Barleben eingeweiht Mit einem Schloss seine Liebe verewigen
Deutschlands erster Liebesschlösserbaum ist gestern in Barleben eingeweiht worden. Einige Liebespaare haben die ersten Schlösser als Zeichen ihrer Zuneigung an das Edelstahl-Gewächs gehängt.
Barleben l Etwas einsam hing das Schloss von Kreibich+Konsorten am Liebesschlösserbaum am Breiteweg in Barleben. Der "geistige Vater" des Edelstahl-Gewächses, Harald Kreibich, hatte es dort angehängt. Dies ist nun vorbei: Anlässlich der feierlichen Einweihung der drei Meter hohen Edelstahlkonstruktion haben gestern einige Paare, unter anderem von der Volksstimme ermittelt, ihre Schlösser als Zeichen der Zuneigung an Deutschlands ersten Liebesschlösserbaum gehängt.
Die Volksstimme hatte im Vorfeld Paare aufgerufen, ihre Liebesgeschichte niederzuschreiben und einzusenden. Unter den Zuschriften verloste die Volksstimme die ersten Liebesschlösser und einen Gutschein für ein "Candle Light Dinner", der gestern an das Gewinnerpaar - von Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff gezogen - übergeben wurde. Mit der Einweihung des Liebesschlösserbaumes ist der Startschuss gefallen: Harald Kreibich hofft nun auf zahlreiche Nachahmer, die ihre Liebe auf diese Art dokumentieren wollen. Eigentlich stammt der Brauch aus Italien. Vor mehreren Jahrhunderten hätten so schon junge und alte Liebespaare ihre Zuneigung zueinander kundgetan, erklärte Harald Kreibich bei der Eröffnung. Der Brauch habe sich mittlerweile auf ganz Europa ausgeweitet, sagte der Schöpfer des Edelstahl-Gewächses und erinnerte gleichzeitig an die Hohenzollernbrücke in Köln, an die Liebende schon seit Jahren ihre Schlösser befestigen.
Eigentlich müssen die Paare laut Brauch den Schlüssel ins fließende Gewässer werfen. Das werde in Barleben zwar schwierig, so Kreibich, aber es gebe ja die Elbe und den Mittellandkanal. "Man kann den Schlüssel natürlich auch hier auf den Acker werfen", so der Schöpfer des Liebesbaumes und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: "Oder gleich beim Scheidungsbeamten abgeben."
Wie die Paare mit dem Schlüssel verfahren, bleibt ihnen selbst überlassen. Franziska und Dirk Zander, die heute übrigens heiraten, werden beispielsweise den Schlüssel während ihrer Flitterwochen in Zypern entsorgen. Der Liebsschlösserbaum passe sich gut in das Gesamtbild Barlebens ein, betonte auch Franz-Ulrich Keindorff. Und wenn erst einmal die Schlösser am Baum hängen, würde auch bald der Kindernachwuchs bei den Paaren folgen, so Barlebens Bürgermeister augenzwinkernd in die Runde.
"Das heute ist eine Premiere."
Harald Kreibich, Schöpfer des Liebesschlösserbaumes
So oder so freut sich Harald Kreibich, dass das Projekt auf "offene Ohren" in Barleben gestoßen ist. Immerhin sei der Liebesschlösserbaum etwas, was die 950-Jahr-Feier Barlebens überdauern werde. Kreibich: "Und ich freue mich darauf, mit den Barlebern in zehn Jahren zu schauen, wieviele Schlösser dann an dem Baum hängen." Weitere Projekte dieser Art sind übrigens vorerst nicht geplant. "Das heute ist eine Premiere", so Kreibich. Er verrät: Es wird aber einen Internetfilm zum Thema Liebe geben.