Tanzensemble "Lukomorje" aus Puschkin tanzt für Bewohner des Awo-Seniorenheimes Gäste bringen ein Stück Russland nach Zerbst
Die Bewohner des Awo-Seniorenheimes in Zerbst kamen gestern in den Genuss einer besonderen Tanzvorführung. Die Mädchen und Jungen des Tanzensembles Lukomorje aus Puschkin zeigten ihr Können.
Zerbst l Ob russischer Volkstanz oder moderne Choreografie: Die Mädchen und Jungen des Tanzensembles Lukomorje aus der Zerbster Partnerstadt Puschkin in Russland zeigten gestern Vormittag Bewohnern des Awo-Seniorenheimes in Zerbst, was sie tänzerisch drauf haben.
Wie kleine Profis vollführten sie ihre Tänze. Während die einen das Publikum unterhielten, wartete eine andere Gruppe bereits auf ihren nächsten Auftritt und die dritte Gruppe zog sich eilig um. Je nachdem, welcher Tanz gezeigt wurde, trugen die Kinder Kostüme, die traditionellen Trachten ähnelten, phantasievolle Kleider oder bunte Anzüge.
"Seit 18 Jahren besteht dieses Ensemble, das an das Gymnasium Nummer 406 angebunden ist", erzählt Annegret Mainzer, die die russischen Gäste in Zerbst betreute und als Dolmetscherin fungierte. Drei- bis viermal trainieren die Kinder und Jugendlichen pro Woche. "Doch das Lernen geht vor", betont Nina Uvaricheva, die Leiterin der Truppe, die staatlich gefördert wird. 2005 erhielt das Ensemble beispielsweise vom russischen Bildungsministerium die Auszeichnung "Vorbildliches Kollektiv".
Zerbst war die erste Station des Ensembles, auf der nun beginnenden Europa-Tournee. Rund einen Monat wird die Truppe unterwegs sein. Von Zerbst ging es bereits gestern Abend in Richtung Italien. In Trento und Mantua werden die jungen Tänzer auftreten. Sie sind auch bei einem fünftägigen Festival in Venedig mit dabei. "Später gibt es noch ein einwöchiges Trainingslager in Rimini, zu dem auch Auftritte gehören", erzählt Nina Uvaricheva. Auch Wien wird eine Station der Reise sein.
"Solche Reisen sind für das Ensemble normal", erklärt Annegret Mainzer. Inzwischen hat das Ensemble, zu dem insgesamt 250 Kinder gehören, 65 Choreografien erarbeitet. "Damit treten sie bei nationalen und internationalen Wettbewerben auf", sagt Mainzer. Von 70 Teilnahmen kehrten sie mit 50 Siegen bisher nach Hause zurück.
Gastspiele führten die Ensemblemitglieder bereits nach Belgien, in die Arabischen Emirate, Griechenland, Schweiz und weitere europäische Länder. "In Zerbst sind wir jetzt schon zum dritten Mal", fügt Nina Uvaricheva hinzu. Ursprünglich sollte das Ensemble bei der 20-Jahr-Feier von Heidewasser auftreten, die jedoch verschoben wurde.
Mit dem Bus reiste das Ensemble am Dienstagabend an. "Sie waren einen Tag unterwegs, von Vilnius in Litauen nach Zerbst", berichtet Annegret Mainzer. In der Kinder- und Jugendbegegnungsstätte des Albert-Schweitzer-Familienwerkes in Steutz fanden sie ihr Quartier für die Nacht. Nach dem Auftritt im Seniorenheim empfing sie Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) gestern Mittag im Rathaus. "Danach zeige ich unseren Gästen noch die Stadt, und dann müssen sie auch schon weiter", erzählt Annegret Mainzer.