Spendenlauf für das Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" Ciervistis drehen Runden für guten Zweck
Die Ciervisti-Ganztagsschule Zerbst möchte bald eine "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" sein. Beim dazugehörigen Spendenlauf zeigten alle Schüler nochmals, dass sie es mit dem Projekt wirklich ernst meinen.
Zerbst l Ob zwei, 20 oder 50 Runden: Am Mittwochmorgen liefen die Ciervistis Runde um Runde im Jahn-Stadion - solange ihre Kondition es zuließ. Doch nicht zum Spaß an der Freunde, auch nicht weil Sportfest war. Der Spendenlauf war Teil der Bemühungen der Schule um den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage."
"Wir laufen heute gegen Rassismus, gegen Gewalt", stimmte Anne Handrich die Schüler vor dem Lauf ein. "Also verhaltet Euch bitte so. Und: Es geht nicht um Schnelligkeit, sondern um möglichst viele Runden." Im Vorfeld mussten die Schüler eigenständig Sponsoren für sich gewinnen - meistens waren es die Eltern oder Großeltern, die einen gewissen Betrag für jede Runde pro Schüler oder pro Klasse zahlen wollen. Aber auch Lehrer stellen sich als Sponsoren zur Verfügung.
Die Klasse 8e zum Beispiel suchte sich mit Andreas Dittmann einen der prominentesten Geldgeber. Dazu traute sich Maximilian Knape sozusagen in die Höhle des Löwen und warb beim zukünftigen Bürgermeister persönlich für seine Klasse und das Vorhaben. "Mit diesem Anliegen hat er natürlich weit offene Türen bei mir eingerannt", gestand Dittmann. Er gab 100 Euro, etliche Schüler fanden noch zusätzlich Einzelsponsoren. Die Klasse dankte ihrem Sponsor mit einer sympathischen Geste: Alle Schüler hatten sich ein T-Shirt drucken lassen, auf denen vorn ihre Namen und auf dem Rücken ein Dank an Andreas Dittmann stand.
Sie machten den neuen Bürgermeister aber vor allem deshalb stolz, weil die Klasse 8e diejenige war, die am Mittwoch die meisten Runden lief. 196 Stück an der Zahl. Dabei war Maximilian mit 50 Runden der besten Läufer von allen 240 gestarteten Schülern.
"Ein Drittel des hier erlaufenen Geldes lassen wir dem Weißen Ring zukommen", erklärte Schulsozialarbeiter Norbert Krampitz das weitere Vorgehen. Das übrige Geld wandert erst einmal in einen Topf, bis fest steht, welche Projekte im Rahmen der "Schule ohne Rassismus" gefördert werden sollen.
Der Spendenlauf begann damit, dass sieben Schüler eine Ehrenrunde liefen, während alle anderen Schüler eine Menschenkette entlang der Aschebahn bildeten. Auf ihrer Brust stand das Projekt in Großbuchstaben abgekürzt, auf ihren Rücken trugen sie folgende Botschaft: 91 Prozent gleich 535. "Um eine Schule ohne Rassismus zu werden, müssen mindestens 70 Prozent der Lehrer und Schüler dafür unterschreiben", erklärte Krampitz. An der Ciervisti-Schule haben 535 von 587 Lehrern und Schülern unterzeichnet. "Das macht 91 Prozent. Eine wirklich gute Quote", so Krampitz.
Er werde nun den entsprechenden Antrag bei der Landeszentrale für politische Bildung einreichen. "Dann werden wir hoffentlich mit Beginn des nächsten Schuljahres den Titel tragen können", so Krampitz. Dazu wird es eine Festveranstaltung geben sowie eine Projektwoche. "Die Schüler sollen sich dann Gedanken machen, welche Projekte wir ins Leben rufen wollen. Dort fließen dann auch die hier erlaufenen Gelder hin."