Getec AG versichert: Keine industrielle Tierhaltung auf dem Flugplatz Schweinemäster hat Fläche zurückgegeben
Es wird keine Tiermastanlagen auf dem Flugplatz Zerbst geben. Die hierfür vorgesehenen 40 Hektar Fläche sind seit Wochenbeginn wieder Eigentum der Getec AG.
Zerbst l Nachdem die Görtz Zerbst GmbH Co. KG aus Klein Wanzleben Mitte August ihr Vorhaben aufgegeben hatte, auf dem Zerbster Flugplatzgelände eine Schweinemastanlage zu errichten und zu betreiben, wurde nunmehr auch der Verkauf des entsprechenden Geländes von der Getec AG an Görtz rückabgewickelt. Wie Chris Döhring, Vorstandssprecher der zur Getec-Gruppe gehörenden Getec green energy AG, gestern erklärte, sei der betreffende Vertrag am Montag dieser Woche unterzeichnet worden. "Damit sind alle nach wie vor bestehenden Erwägungen, der Investor könnte eventuell einen neuen Genehmigungsantrag einreichen, vom Tisch. Denn nun gehört ihm die Fläche nicht mehr. Und die Getec AG erklärt hiermit eindeutig: Auf dem Flugplatz wird es definitiv keine industrielle Tierhaltung geben."
Dass nunmehr klare Verhältnisse zum Reizwort "Tiermast" einziehen, freut auch Michael Richter. Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium erinnert sich noch sehr gut an seinen Besuch beim Gewürzhersteller Felix Rätzel in Pulspforde im Februar dieses Jahres. "Wir haben als Land Hilfe zugesagt, zumal dieses Unternehmen auch über die Investitionsbank des Landes gerade erst neu in die eigene Entwicklung investiert hat. Es ist neben der Förderung und Vermittlung von Investitionen natürlich auch Landesaufgabe, den Bestand zu pflegen. Und in diesem konkreten Fall waren die Schweinemast auf dem Flugplatz und die Firma Rätzel nur wenige hundert Meter entfernt in Pulspforde unvereinbar. Daher begrüße ich, dass an dieser Stelle nicht in die Tierproduktion investiert wird."
Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) kommentierte den Rückkauf so: "Alle haben sich richtig Mühe gegeben. Die Zerbster selbst, die Stadt, der Landkreis und die Landespolitiker. In Mein dank geht an sie alle. Die Stadt Zerbst wird nunmehr intensiv weiter daran arbeiten, den Bebauungsplan für den Flugplatz zur Beschlussreife zu bringen. Über diesen Plan sind wir in der Lage, bestimmte, uns genehme Entwicklungen auf dem Flugplatz zu befördern und andere auszuschließen." Für Landrat Uwe Schulze (CDU) ist der neue Sachstand "auch ein Ergebnis des Wortes von Ministerpräsident Haseloff. Er hatte erklärt, dass es nicht gut sei, eine Investition gegen den Willen der Bevölkerung durchzudrücken. Das Resultat jetzt entspricht dieser Position."
Zu Nutzungsambitionen für die 40 Hektar auf dem Flugplatz befragt, brachte Chris Döhring die Idee einer Gewächshausanlage ein. So könnten die energetischen Potenziale der Umgebung (Biogasraffinerie, Solarparks) direkt für Produktion und somit die Schaffung von Arbeitsplätzen eingesetzt werden.