Gefährlichste Kreuzung Magdeburg bekämpft Unfallhochburg
Mit einer neuen Ampelschaltung will die Stadt die gefährlichste Kreuzung
Magdeburgs entschärfen. Der Askanische Platz hatte die jüngste
Verkehrsunfallstatistik für 2013 der Polizei angeführt. Unterdessen
sollen auch am Universitätsplatz Konsequenzen gezogen werden.
Magdeburg l 57 Mal krachte es im vergangenen Jahr auf dem Askanischen Platz. Davon wurden bei zwölf Unfällen Menschen verletzt, einer schwer. Der Askanische Platz führte damit die aktuelle Liste der Hauptunfallschwerpunkte in der Landeshauptstadt an. Es folgten die Kreuzung Ernst-Reuter-Allee/Otto-von Guericke-Straße (47 Unfälle), Uniplatz (41) und Hasselbachplatz (40).
Polizei und Stadtverwaltung wollten daraufhin in der gemeinsamen Verkehrsunfallkommission beraten, wie die gefährlichsten Kreuzungen der Stadt entschärft werden können. Was kam dabei heraus? Michael Reif, Sprecher der Stadtverwaltung, erklärte auf Anfrage der Volksstimme: "Ursache am Askanischen Platz war, dass die Rechtsabbieger aus Richtung Norden kommend mit den Linksabbiegern aus Richtung Süden kollidierten, da diese beiden Richtungen gleichzeitig \'grün\' hatten und die Linksabbieger die Vorfahrt der Rechtsabbieger nicht beachteten."
Laut Analyse der Verkehrsexperten gab es dabei vor allem Probleme mit Lastwagen und Fahrzeugen mit Hängern aus Richtung Norden. Grund: Durch den kleinen Kurvenradius nutzten diese beim Abbiegen teilweise die linke Spur der Walther-Rathenau-Straße.
"Um diesen Unfallschwerpunkt zu entschärfen haben seit kurzem die beiden genannten Fahrtrichtungen nicht mehr gleichzeitig \'grün\', so dass der Konflikt nicht mehr auftreten kann", erklärte der Stadtsprecher.
Besondere Vorsicht ist am Askanischen Platz dennoch weiter angesagt. Denn aus verschiedenen Gründen krachte es hier auch in den vergangenen Monaten wieder mehrfach. So wurde am 22. März ein Radfahrer schwer verletzt. Er war auf dem Radweg am Askanischen Platz in Richtung Jerusalembrücke gefahren. Ein Autofahrer, der vom Schleinufer nach rechts abbiegen wollte, übersah den Radfahrer.
Einige Tage zuvor, am 15. März, übersah ein Lastwagen stadteinwärts am Askanischen Platz beim Spurwechsel ein Auto auf der Spur. Dieses wurde gegen eine Glaswand der Straßenbahnhaltestellt geschleudert. Verletzt wurde zum Glück niemand.
Unterdessen will die Stadt auch am Universitätsplatz (Platz 3) reagieren. Dort würden "zusätzliche Warnschilder angebracht, um den Kfz-Verkehr auf Radfahrer aufmerksam zu machen und hier mehr Sicherheit zu schaffen", so Reif weiter. Nichts ändern wird sich zunächst an anderen Schwerpunkten. Dazu der Stadtspecher: "An den anderen Knotenpunkten gibt es derzeit keine erfolgversprechenden Maßnahmen, weil hier die Ursache im Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer liegt." Als Beispiele nannte Reif "entgegengesetzt zur Fahrtrichtung fahrende Radfahrer am Damaschkeplatz" und "das verbotswidrige Abbiegen von Kraftfahrern, die vom Breiten Weg aus Richtung Hasselbachplatz nach links in die Keplerstraße fahren".