Streit um Demo-Zahlen Polizei zählt mehr Magida-Anhänger
Magdeburg (ad) I In Magdeburg sind am Montagabend laut Polizei etwa 780 Anhänger des Magdeburger Ablegers der Anti-Islam-Bewegung Pegida auf die Straße gegangen. Die Magida-Kundgebung fand zum fünften Mal in der Innenstadt statt. Wie die Polizei am Abend weiter mitteilte, beteiligten sich rund 700 Menschen an der Gegendemonstration "No-Magida". Damit seien erstmalig mehr Besucher zur Magida-Veranstaltung gekommen, als zum Gegenprotest. "Wir haben die Magida-Seite zweimal gezählt", sagte ein Polizeisprecher auf Volksstimme-Nachfrage. Bei beiden Zählungen sei man auf 780 Teilnehmer gekommen.
In den sozialen Netzwerken wird die Zählung der Polizei bezweifelt. So schrieb etwa der Grünen-Landtagsabgeordnete Sören Herbst beim Kurznachrichtendienst Twitter: "Wohl eher 300. Habe gezählt". Das Bündnis #BlockMD, das neben anderen zum Gegenprotest aufgerufen hatte, schätzte die Magida-Teilnehmer auf 350 bis 400.
Die No-Magida-Veranstaltung auf dem Alten Markt stand unter dem Motto Kugeda ("Kunst gegen Dummheit und verbale Gewalt"). Zu hören gab es unter anderen Gedichte von Wahid Nader und Saxophon-Stücke von Götz Baerthold. Auf Magida-Seite beurteilten mehrere Medienvertreter die Grundstimmung als deutlich aggressiver. So wurden etwa mehrere Journalisten verbal beleidigt. Insgesamt seien beide Veranstaltungen laut Polizei aber weitestgehend friedlich verlaufen.