Stadt bereitet alles für den Citytunnel vor Baustart bei rollendem Bahnbetrieb
Neue Etappe beim Bau des Citytunnels in Magdeburg: In der nächsten Woche beginnen bauvorbereitende Maßnahmen. Die Stadt lässt unter anderem Bäume fällen.
Magdeburg l Jetzt wird`s ernst: Nur noch zwei Monate, dann ist, voraussichtlich Ende Mai, offizieller Baustart für den Citytunnel in Magdeburg. Das teilte gestern die Stadtverwaltung mit. Zuvor jedoch sind noch einige Arbeiten zu erledigen, die ab der nächsten Woche realisiert werden sollen. Unter anderem werden Bäume in Höhe der neu zu errichtenden Haltestelle vor der einstigen Weinarkade gefällt. Weitere Bäume werden westlich der Einfahrt zur Tiefgarage des City Carrés und am Zentralen Omnibusbahnhof der Säge zum Opfer fallen.
Die neue Haltestelle, die zu beiden Seiten der Ernst-Reuter-Allee gebaut wird, ersetzt in der Zukunft den Haltepunkt "City Carré/Hauptbahnhof" und wird östlich der Otto-von-Guericke-Straße eingerichtet. Geplanter Baubeginn für die Haltestelle sei im März, informierte der Pressesprecher der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), Tim Stein, auf Nachfrage. "Bis Mitte Juli sind gemäß Bauablaufplan keine Einschränkungen im Straßenbahn- und Busverkehr vorgesehen", teilte er mit. Für die Fahrgäste der MVB bleibt zunächst also "alles beim Alten". Denn der Ausbau beginne unter laufendem Straßenbahnbetrieb.
Neuer Fahrplan erst in den Sommerferien
Erst zum Beginn der Sommerferien würden die MVB ihr Liniennetz für den eigentlichen Tunnelbau anpassen. Tim Stein: "Die Abstimmungen über die Linienführungen laufen derzeit mit den betroffenen Ämtern." Auf längere Sicht werden sich Fahrgäste auf Einschränkungen einstellen müssen. Denn die Tunnelbaustelle werde durch die Straßenbahnen grundsätzlich nur eingleisig in beiden Richtungen passierbar sein. Während der Bauzeit werde es zudem immer wieder Vollsperrungen für den Straßenbahnverkehr geben, die teilweise mehrere Wochen dauern könnten, kündigte der MVB-Pressesprecher an. Genaue Informationen würden rechtzeitig bekanntgegeben.
Auch bei der Deutschen Bahn AG laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Denn Hintergrund des Tunnelbaus ist die Erneuerung des Eisenbahnknotenpunktes Magdeburg. Die alten und maroden Eisenbahnbrücken am Hauptbahnhof müssen im Zuge des Ausbaus durch die Deutsche Bahn AG erneuert werden. Als wirtschaftliche Vorzugsvariante hatte die Deutsche Bahn und die Landeshauptstadt Magdeburg den Bau des Tunnels für den Kfz-Verkehr auserkoren. Am Ende entstehen so drei Ebenen: eine für den Straßenverkehr, eine für Straßenbahn, Fußgänger und Radfahrer, die dritte als Überführung für die Züge der Deutschen Bahn.
Zusätzlich zur neuen Haltestelle Weinarkade wird auch auf Höhe des Kölner Platzes ein neuer zentraler Haltestellenbereich der MVB geschaffen. So gut wie abgeschlossen sind indes die Arbeiten der Städtischen Werke Magdeburg und der Arge. Versorgungsleitungen waren in Größenordnungen verlegt worden, um das Baufeld für den Tunnel freizumachen.
Die Kosten für das Mammut-Projekt waren zunächst auf 58Millionen Euro beziffert worden. Der Anteil der Stadt sollte 8 Millionen Euro betragen. Inzwischen wird mit 90Millionen Euro Gesamtkosten kalkuliert. Der Anteil der Stadt könnte 20 Millionen Euro deutlich überschreiten.