Tunnelbau Magdeburg MVB krempeln im Juli ihr Netz um
Hat der Tunnelbau Auswirkungen auf den Verkehr der Verkehrsbetriebe? In den ersten Wochen nicht, war am Dienstag von der Geschäftsführerin zu erfahren. Für Juli wird aber eine einschneidende Umstellung des Liniennetzes vorbereitet.
Magdeburg l Für den Bau des Tunnels unter den Eisenbahnbrücken wird am Freitag, 10 Uhr, für die kommenden Monate die Durchfahrt aus Stadtfeld in Richtung Innenstadt gesperrt - die Volksstimme berichtete. Einen Einfluss hat dies zumindest bis Juli auf die Angebote der Magdeburger Verkehrsbetriebe nicht - dies sagte gestern MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel. Auch der Nachtverkehr des kommunalen Verkehrsunternehmens, der zu einem großen Teil mit Bussen abgewickelt wird, sei von den Sperrungen zunächst nicht betroffen.
Doch im Sommer ist damit Schluss. "Im Juli wird das Liniennetz für Busse und Bahnen komplett umgekrempelt", sagt Birgit Münster-Rendel. Als Termin ist dafür der 13. Juli geplant. Die Vorschläge dafür sind noch in der Genehmigung und sollen im Juni offensiv bekanntgemacht werden. Neben den Informationen für Medien steht bis dahin auch die Schulung von Mitarbeitern, unter ihnen auch die der Kundenbetreuung, an.
Birgit Münster-Rendel: "Ziel ist es für uns, ein Liniennetz und einen Fahrplan von Bestand zu entwickeln." Sprich: Das Liniennetz für den Tages- wie für den Anschlussverkehr soll bis zur Fertigstellung des Tunnels unter den Eisenbahnbrücken bis zum Jahr 2018 bestehen bleiben.
Fest steht zum einen, dass zwischen Damaschkeplatz und City Carré in den kommenden drei Jahren nur zwei und nicht wie bisher vier Straßenbahnlinien (1, 3, 4 und 6) gleichzeitig rollen können. Dies wird dazu führen, dass die Trasse durch den Europa-, den West- und den Südring stärker genutzt werden muss. Zudem ist davon die Rede, dass die Buslinien in diesem Bereich verstärkt werden sollen.
Zwar halten sich die Magdeburger Verkehrsbetriebe dazu noch bedeckt - infrage kommen dafür aber vor allem die Strecken der Linien 52 (zwischen Am Stern und Porsestraße) und 73 (zwischen Harsdorfer Platz und Wissenschaftshafen).
Grundlegend neu geknüpft werden nicht nur das Netz und der Fahrplan für den Nachtverkehr. Auch ein neuer Standort für die Treffen der Busse und Bahnen zu später Stunde ist erforderlich. Die MVB haben sich für die Haltestelle Alter Markt als zentralen Treffpunkt entschieden. Birgit Münster-Rendel: "Zugegebenermaßen ist dies mit etwas längeren Wegen für die Nutzer von Eisenbahn sowie von Fern- und Regionalbussen verbunden."
Allerdings seien mit der Haltestelle Adelheidring, die bislang nur im Falle von Umleitungen bereits genutzt wird, mit den Haltestellen am City-Carré und an den Verkehrsbetrieben Haltestellen vorhanden, die in einer zumutbaren Entfernung liegen.
Sicher ist jedenfalls bereits jetzt, dass sowohl für den neuen Nachtverkehr als auch für den Schienenersatzverkehr während der mehrwöchigen Vollsperrungen der Baustelle zum Beispiel während des Abrisses der Eisenbahnbrücken mehr Busse benötigt werden.
Wenn die MVB sich daher in naher Zukunft neue Busse zulegen, werden die alten nicht wie ursprünglich geplant sofort weiterverkauft, sondern für die Dauer des Tunnelbaus noch weiter genutzt. Wohl noch nicht zum Neustart des Verkehrs von Bus und Bahn in Magdeburg wird es eine neue Anzeigentafel an der Haltestelle Alter Markt geben. Immerhin ist diese aber inzwischen ausgeschrieben, war gestern zu erfahren.
Das Gesamtprojekt Tunnel- und Eisenbahnbrückenbau soll im Jahr 2019 abgeschlossen sein.