Seit zehn Jahren bereichert der Verein derART die Kulturlandschaft, macht sie international "Mit der Kunst ist es wie mit der Medizin - man muss sie ganzheitlich betrachten"
Unter dem Namen derART bereichert der Magdeburger Verein zur Förderung der Kunst und Kunstvermittlung die Kulturlandschaft. Seit zehn Jahren besteht er, holt internationale Künstler in die Stadt und sorgt mit Ausstellungen weltweit für Interesse.
Magdeburg l Es genügt nicht, schöne Bilder zu machen, sagt Horea Conrad, wichtig ist auch der Weg dorthin und "etwas für die nächste Generation zu machen". Wie in der Medizin müsse man auch in der Kunst ganzheitlich denken. Dieses Denken bestimmt sein Handeln. So bietet der Kunstverein neben dem Erlernen der Fotografie Kurse an zu Fotorecht und Modelling, es werden Ateliers vermittelt, Ausstellungen gestaltet, Vorträge und Workshops organisiert.
Zur Kunst gekommen ist Horea schon früh. Er wuchs in einer Wohnung auf, die "sehr groß war und voller Kunst", erzählt er. Mit dem Malen begann er bereits als Fünfjähriger. Er liebt das Lesen und die Fotografie. Doch studiert hat er Stadtplanung. Bis es ihn zurückzog zur Kunst. Das ergab sich mit dem Umzug nach Magdeburg, in eine Stadt, die er nicht kannte und in der er sich erst zurechtfinden musste. Er fragte sich: Was wird hier gebraucht, wo werde ich hier gebraucht? Er traf auf Kunstenthusiasten, schloss sich mit ihnen zusammen und gründete den Kunstverein derART. Mit soziokulturellem Anliegen, gemeinnützig. Etwas Bleibendes schaffen will der Verein, auch für die nächste Generation. Sich für junge Leute engagieren, ihnen die Kunst öffnen, deren Vielfalt und Schönheit zeigen. Auch mit dem Blick über Grenzen hinaus. Die Ausstellungen zeigen das deutlich. Da geht es um junge Frauen zwischen alter und neuer Heimat, Menschen in Magdeburg, Studenten und Migranten, um die Geschichten hinter den Personen. Zudem werden Künstler aus aller Herren Länder engagiert. "Jeder, der hier ausstellt, gibt auch immer einen Workshop", betont Conrad. So kommt internationales Wissen nach Magdeburg.
Im nächsten Projekt geht es um Spiritualität junger Menschen. Woran glauben sie, wie leben sie ihren Glauben? Dafür sucht der Verein noch junge Leute, die sich porträtieren lassen.
Aktuell wurde gerade die Ausstellung "en passant - 10 Jahre Kunstverein der ART" im mdr-Landesfunkhaus eröffnet. Sieben Künstler, mit der Stadt und dem Verein verbunden, zeigen ihre Arbeiten. Das ist der Start ins Jubiläumsjahr, sagt Horea. In den nächsten Monaten sollen weitere Aktionen folgen.