Organisatoren vom "Jahr der Jugend 2011" stellen Ergebnisse vor Von Tanzfest bis Musikmesse: Aktionsjahr ist Geschichte, doch Projekte leben weiter
Das Jahr der Jugend 2011 ist Geschichte. Mit 220 Veranstaltungen und rund 50 Partnern an der Seite konnten Tausende Jugendliche erreicht werden, so die Bilanz. Viel Skepsis gab es am Anfang, doch im Aktionsjahr wurden Projekte geboren, die Zukunft haben.
Altstadt l "Meist kommen Bürger mit einem Anliegen zu mir und sagen dann: Liebe Stadt, mach doch mal. Das war bei euch erfreulicherweise ganz anders", erinnert sich Rathauschef Lutz Trümper an die erste Begegnung mit dem Trio Julia Wartmann (24), Marcus Lahn (24) und Kevin Lüdemann (24). Als sie dem Oberbürgermeister die Idee präsentierten, in Magdeburg 2011 ein "Jahr der Jugend" auszurufen, brachten sie ein tragfähiges Konzept - auch zur Finanzierung der Projekte - gleich mit. Für mehr als 200 geplante Veranstaltungen mit rund 50 Partnern war man zunächst von einem Finanzbedarf von rund 300000 Euro ausgegangen. "Da gab es schon heftige Diskussionen im Stadtrat und auch Ängste u. a. von freien Trägern der Jugendhilfe, dass ihnen dafür Geld gestrichen werden könnte", so Trümper. Doch diese Sorgen waren letztlich unbegründet. Am Ende des Aktionsjahres steht eine überraschende Bilanz - auch in finanzieller Hinsicht -, die jetzt das Projektbüro "Jahr der Jugend 2011" vorgelegt hat. Denn von der zunächst avisierten "Zugabe" der Stadt in Höhe von 100000 Euro wurden am Ende lediglich 10500 Euro für das gesamte Aktionsjahr benötigt. Also nur rund ein Zehntel. Eine sparsame "Haushaltsführung", wie sie sich Rathauschef Lutz Trümper sicher öfter wünschen würde. Den Jugendlichen gelang es, für das Themenjahr 230000 Euro an Drittmitteln (ohne Förderung) einzuwerben. So unterstützten die SWM, die Stadtsparkasse, die ÖSA und Lotto Toto Sachsen-Anhalt das Themenjahr. Das Land gab 20000 Euro dazu, der Bund 5000 Euro, die EU 4500 Euro und die Stadt 10500 Euro. Im Gesamtbudget lag man damit auch unter der geplanten Marke.
Vor allem aber hat sich das Aktionsjahr auch inhaltlich gemausert. "Ihr habt das mit großem Ehrgeiz und viel Professionalität gemacht", lobte Kulturbeigeordneter Rüdiger Koch das Engagement der Jugendlichen zum Projektabschluss. Denn am Anfang hatte das Trio Wartmann, Lahn und Lüdemann gegen reichlich Skepsis anzukämpfen. Viel zu teuer das Ganze, nicht wirklich viel los für die Jugendlichen, meinten Kritiker. "Wir hatten nie vor, ein lautes Partyjahr zu organisieren, sondern wollten Projekte entwickeln, die auch Zukunftskraft haben und dafür das Geld investieren", argumentieren die drei Hauptakteure, die im studentischen KanTe e. V. einen engagierten Träger für das Aktionsjahr gefunden haben.
Was bleibt also vom Jahr der Jugend 2011 in Magdeburg? "Viele Projekte, die es im letzten Jahr gab, wollen wir in Zukunft fortführen", erklärt Julia Wartmann. Einige Beispiele:
Jugend tanzt: Tanzschulen und -clubs haben sich nach der ersten Veranstaltung im Juli 2011 auf dem Bahnhofsvorplatz eine Fortsetzung gewünscht. So wird es auch 2012 eine Tanzveranstaltung im City Carré geben, organisiert vom Jugendforum.
Tag der Jugend im Elbauenpark: War am 12. August 2011 leider sehr verregnet. Bei der Neuauflage 2012 spielt dann hoffentlich auch Petrus mit.
Jugend gestaltet Stadt: Erste Bemühungen u. a. für die Schaffung einer Multi-Sporthalle in der Buckauer Brauereistraße durch Vereine (Volksstimme berichtete) sollen fortgeführt werden.
Think Big: Förderung für engagierte junge Projekte soll 2012 durch die Freiwilligenagentur und fjp media fortgeführt werden.
Local Heroes: Die Musik- und Medienmesse begleitend zum traditionellen Nachwuchscontest geht 2012 in die zweite Runde.
jungbewegt - dein Einsatz zählt: Wettbewerb wird 2012 vom Kultusministerium fortgesetzt; Förderung engagierter Jugendprojekte
Jugend-Scouts: Neues Netzwerk mit jungen Aktiven aus Vereinen und Einrichtungen, die sich austauschen, unterstützen und gegenüber der Stadt gemeinsam ihre Interessen vertreten; interessierte Jugendliche sind zum Mitmachen eingeladen. Erster Treff: am Donnerstag, 5. April, um 16 Uhr im "Espresso Kartell"; künftig sollen die Treffen dann immer am 5. eines Monats stattfinden.
Zu den erfolgreichen Veranstaltungen 2011 gehörten u. a. die Ausstellung "Fotos der Erinnerung" im City Carré, das Theater "Die Räuber" im Triebwerk und Parkour-Workshops am Kloster.