Zum Schmunzeln Absinth-Rezept vor dem Zugriff der Eurokraten gerettet
Magdeburg/Brüssel. Man kann gar nicht so krumm denken wie die bei der EU in Brüssel. Kriegen ewig keinen Haushaltsplan zustande, aber verbieten uns die Glühlampen und wollen uns auch noch im Schnaps rumpanschen!
Die EU-Kommission plant eine einheitliche Definition für Absinth. Das ist jenes äußerst hochprozentige Getränk, welches ehedem als Billig-Fusel in der Künstlerszene - besonders der französischen - geschätzt wurde. Leider soll mancher, der zu tief ins Glas geblickt hatte, blind davon geworden sein, warum das Getränk schließlich verboten wurde. Seit einigen Jahren ist Absinth wieder erlaubt, ein angesagtes Markenprodukt und deshalb für die Brüsseler Kommissare von Regulierungs-Interesse.
Doch die Eurokraten haben nicht mit dem Widerstand von Sachsen-Anhalts CDU-Europaabgeordentem Horst Schnellhardt gerechnet, seines Zeichens offizieller "Genussbotschafter der Spirituosenindustrie". Er ist der Kommission kräftig in die Parade gefahren.
Schnellhardts Intervention hat am Mittwoch dafür gesorgt, dass das Europaparlament die Absinth-Definition mit absoluter Mehrheit erst einmal abschmetterte. Stets die heimatlichen Interessen im Blicke, störte den CDU-Parlamentarier besonders der vorgesehene hohe Anisgehalt in der gehaltvollen Spirituose. Dadurch wären traditionelle Herstellungsverfahren gefährdet gewesen. Folge: der Magdeburger Abtshof als bekannter Absinth-Produzent hätte die weiße Fahne hissen müssen.
Vorerst ist diese Gefahr gebannt. Ob sie bei Abtshof deshalb einen auf Schnellhardt getrunken haben, ist nicht bekannt. Ein Fläschchen des besten Absinths für den Genuss-Vorkämpfer sollte aber drin sein.