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Sachsen-Anhalt-Tag Das Land feiert im Puppenstübchen

Mit Konzerten, Präsentationen und Märkten ist am Sonntag der 18. Sachsen-Anhalt-Tag in Wernigerode zu Ende gegangen. Rund 200.000 Besucher ließen sich durch die Hitze nicht abschrecken. Ausgelassene Stimmung herrschte an 19 Bühnen in fünf Regionaldörfern.

Von Matthias Fricke 21.07.2014, 03:32

Wernigerode l Der dreijährige Ben Luis wippt auf der Schulter von Papa Matthias Blessberg. Mutti Nadine reicht dem Kleinen die Wasserflasche. Immerhin zeigt das Thermometer 36 Grad Celsius an.

Die drei Magdeburger lassen sich durch die Hitze aber nicht beirren. Das Festgelände hält einfach zu viele Überraschungen und auch Abkühlungen parat. "Das ist wirklich ein tolles und gelungenes Fest. Da ist für jeden etwas dabei", sagt Mutter Nadine. Die Familie ist schon am Mittwoch extra für die drei Festtage nach Wernigerode gefahren und hat sich dort eine Ferienwohnung genommen. "Aus dem Fenster können wir sogar den Festumzug beobachten", schwärmt Matthias Blessberg.

Hexen, Könige und Bettler präsentieren Geschichte

Rund 4000 Mitwirkende schlängeln sich am Sonntag in der Mittagshitze in einem langen Zug von Festwagen durch die engen Gassen. Hexen, Märchenfiguren, Karnevals- oder Sportvereine, Feuerwehrmänner und regionale Firmen stellen sich in bunten Kostümen vor. Ganz wie das Motto des 18. Sachsen-Anhalt-Tages: "Bunte Stadt - buntes Land.

Der Umzug ist der Höhepunkt der Feierlichkeit. Zahlreiche Schalmeienorchester und Musikwagen begleiten den etwa dreistündigen Marsch auf der zweieinhalb Kilometer langen Strecke durch die Fachwerk-Altstadt. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) schwärmt von Wernigerode als "unser Puppenstübchen" und "Märchenstadt".

Schon ohne Sachsen-Anhalt-Tag hat Wernigerode jede Menge zu bieten, aber mit dem bunten Programm erst recht. Das bestätigen auch Isabell und Stefan Weiner. Sie sind mit ihrer siebenjährigen Tochter unterwegs. Die Wernigeröder sind stolz, was ihr Heimatort auf die Beine gestellt hat. "Es ist toll, dass wir Austragungsort waren", sagt Isabell Weiner.

Feuerwehr kühlt mit Wasser das Festgelände

Und die Organisation funktionierte nach Ansicht der Besucher perfekt. Iris Lüder aus Vienenburg: "Vom Bustransfer von den Parkplätzen bis zur Ausschilderung war alles toll." Selbst die Hitze haben die Organisatoren im Griff. "Es gab rund um den Festumzug lediglich 25 Einsätze wegen Kreislaufproblemen", sagt der Leiter des Organisationsbüros, Andreas Heinrich. Die Feuerwehr hatte ihre Technik eingesetzt, um mit dem Wasser Teile des Festgeländes zu besprühen. 8000 Flaschen Wasser sind im Festumzug verteilt worden. Zusätzlich waren an vielen Stellen auch fliegende Händler unterwegs. Sie verkauften gekühltes Wasser.

Die 77-jährige Irene Fuhrmann aus Wernigerode ist am Ende des Festes voller Lob: "Wahnsinn! Wenn ich einen Hut hätte, würde ich diesen vor den Organisatoren ziehen."