Regierung und Koalition verwiesen auf Konvent Grüne fordern mehr Stimmen für Eltern und Schüler
Magdeburg (ri). Doppelstunde im Landtag: Zweimal ging es gestern um Schulpolitik. Zum einen wurde die Vorlage zu Themen wie Schulaufsicht und Wegfall der verpflichtenden Schullaufbahnempfehlung (die Volksstimme berichtete) in den Bildungsausschuss überwiesen.
Zum anderen war ein Gesetzesvorschlag der Grünen Thema. Demnach sollen in Gesamtkonferenzen Lehrer, Eltern und Schüler je ein Drittel der Stimmen haben. Derzeit haben die Lehrer die Hälfte der Stimmen. Zwar wurde auch dieser Vorschlag in den Ausschuss überwiesen - deutlich wurden aber die Fronten zwischen Koalition und Opposition: Linke und Grüne lobten die Chance, Schulen zu demokratisieren. Regierung, CDU und SPD verwiesen indes darauf, dass Lehrer als Verantwortliche weiter über eine Mehrheit verfügen sollten. Zudem habe der Bildungskonvent mehrheitlich eine Drittel-Parität abgelehnt.
Jürgen Mannke ist Vorsitzender des Philologenverbandes und hat kein Verständnis für die Grünenforderung: Man solle seine Kraft besser investieren, um kleinere Klassen zu ermöglichen. Ohnehin sei dies ein Vorstoß, in Gesamtkonferenzen Mehrheiten für "unsinnige Gemeinschaftsschulen" zu schaffen, so Mannke gegenüber der Volksstimme.
Karsten Bucksch, Vorsitzender des Landeselternrats, begrüßt hingegen die Idee: Die Regelung würde für Transparenz und Diskussionskultur sorgen. Daran mangele es an einigen Schulen.