Milliardengeschäft in der deutschen Immobilienbranche Investor kauft 2000 Wohnungen in Magdeburg
Für 1,2 Milliarden Euro geht derzeit in Deutschland ein riesiges Immobiliengeschäft über die Bühne. Die Deutsche Wohnen AG kauft in Ballungszentren insgesamt 23500 Wohnungen gezielt auf - allein in Magdeburg 2000 Quartiere.
Magdeburg l Paukenschlag in der Immobilienbranche: In deutschen Großstädten wechseln in diesen Tagen derzeit tausende Wohnungen den Besitzer. Käufer ist eine der größten Wohnungsgesellschaften Deutschlands, die Deutsche Wohnen AG mit Sitz in Frankfurt/Main. In einer milliardenschweren Transaktion erwirbt das börsennotierte Unternehmen allein in der Metropolregion Magdeburg-Braunschweig-Hannover rund 9000 Wohnungen vom bisherigen Eigentümer und Vermieter, der Baubecon-Gruppe.
In der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt geht es um 2000 Wohnungen, bestätigte gestern Unternehmenssprecherin Manuela Damianakis entsprechende Informationen der Volksstimme. Dabei handele es sich hauptsächlich um bereits sanierte Wohnungen im Baustil der klassischen Moderne. Die Deutsche Wohnen AG, die bundesweit derzeit mehr als 50000 Wohnungen und Gewerbeimmobilien verwaltet und bewirtschaftet, konzentriert sich unter anderem auf äußerst werthaltige denkmalgeschützte Wohnungsbestände.
Die in Magdeburg erworbenen Wohnungen würden das Portfolio des Unternehmens in "hervorragender Weise" und "in herausragender Güte" ergänzen, hieß es. Außerdem seien deutsche Wohnimmobilien in weltwirtschaftlich turbulenten Zeiten wie diesen ein sicherer Hafen für Kapitalanleger, betonte Damianakis. Die zu erzielenden Renditen würden sich in einem "vernünftigen Rahmen" von etwa vier bis sechs Prozent "ohne Ausreißer nach oben oder unten" bewegen.
Für die Mieter werde sich zunächst nichts ändern, verspricht der neue Eigentümer. "Wir treten in die bestehenden Mietverträge ein. Diese behalten ihre Gültigkeit", betonte Frau Damianakis.
Weitere Wohnungen erwirbt die Deutsche Wohnen AG schwerpunktmäßig im Großraum Berlin und in Nordrhein-Westfalen.
Der Immobilienmarkt in der Bundesrepublik ist aktuell in großer Bewegung. Professionelle Investoren bauen ihr Engagement in deutsche Immobilien massiv aus. Vor allem Banken, Versicherungen, Stiftungen und Vermögensverwalter setzen angesichts anhaltender Unsicherheiten auf den Finanzmärkten auf Geldanlagen, die hohe Renditeerwartungen erfüllen und vergleichsweise risikoarm sind. Begehrt sind vor allem Büroimmobilien sowie Wohn- und Handelsgebäude.
Die hohe Nachfrage stärkt auch das Geschäft der Deutschen Wohnen AG. Für das erste Quartal dieses Jahres weist das Unternehmen einen Konzerngewinn von 14,4 Millionen Euro aus. Das war im Vergleich zum Vorjahr ein Ergebnissprung von rund 70 Prozent. Die Deutsche Wohnen Gruppe beschäftigt im Geschäftsfeld Wohnungswirtschaft rund 370 Mitarbeiter sowie in einer Seniorenwohn- und Pflegeanlage Betriebs-GmbH weitere fast 1000 Menschen.