B189 für elf Stunden gesperrt Lkw beschädigt Tunnel unter Mittellandkanal
Durch einen Lkw-Unfall ist es gestern zu stundenlangen Verkehrsbehinderungen zwischen Stendal und Magdeburg gekommen. Ein mit einem Windrad beladener Schwerlaster hatte in der Nacht auf der B189 nahe Wolmirstedt (Landkreis Börde) die Tunneldecke unter dem Mittellandkanal gerammt.
Wolmirstedt l Es waren nur 15 Zentimeter - doch die hatten es in sich: Bei der Durchfahrt des Tunnels unter dem Mittellandkanal nahe Wolmirstedt rammte ein Schwerlasttransporter die Decke der Unterführung. Der von Brandenburg kommende Transporter hatte den Mast eines Windrades geladen und war auf dem Weg zur Autobahn 2. Begleitet wurde der mehr als 40 Meter lange Transport von einer Polizeistreife und einem folgenden Warnfahrzeug.
Am Tunnel hätte der Fahrer seinen Tieflader eigentlich absenken müssen. Denn inklusive Ladung war der Transporter 4,65 Meter hoch. Der Tunnel unter dem Kanal hat allerdings nur eine Durchfahrtshöhe von 4,50 Metern. Bei der Einfahrt schrammte die tonnenschwere Ladung an der Decke entlang, beschädigte den Tunnel, riss die Beleuchtung ab und zerstörte die Elek- trik. Nach wenigen Metern kam der Transporter zum Stehen. Nachdem der Fahrer seinen Auflieger nun doch abgesenkt hatte, konnte er den Tunnel passieren.
"Der Höhenunterschied war bekannt. Der Fahrer wusste nach dem vorliegenden genehmigten Auflagenbescheid, dass er am Tunnel seinen Sattelauflieger abzusenken hatte. Warum das nicht passiert ist, wird derzeit geprüft", sagte ein Polizeisprecher der Volksstimme. Mit einigen Kratzern am Windrad konnte der Schwerlasttransport nach der Unfallaufnahme seine Fahrt fortsetzen.
Experten von der Brückenbauabteilung des Landesbaubetriebes begutachteten den Tunnel am Vormittag. Bis auf die zu Bruch gegangenen Lampen seien die Schäden allerdings nicht gravierend. "Es gab nur oberflächliche Beschädigungen", sagte ein Sprecher der Behörde am Nachmittag. Die Tunnellampen wurden gleich repariert.
Gravierender waren dagegen die Auswirkungen des fehlenden Augenmaßes für den Berufsverkehr: Die zwei Fahrspuren der vielbefahrenen Bundesstraße 189 in Richtung Landeshauptstadt mussten für etwa elf Stunden im Tunnelbereich voll gesperrt werden. Der Verkehr wurde am Unfallort vorbeigeleitet.