Deichschutz bei Fischbeck wird weiter verstärkt 145 Einsatzkräfte sicherten Riss eines Polderdeiches bei Jederitz
Stendal (mr). Entspannung linkselbisch, aber keine Entwarnung rechtselbisch – so ist die aktuelle Hochwasserlage im Landkreis Stendal. Der provisorische Deichschutz bei Fischbeck soll in den nächsten Stunden mit Bauschutt und weiteren großen Sandsäcken stabilisiert werden. Stendals Landrat Carsten Wulffänger (CDU): "Unser Ziel ist es, den Durchfluss so wie möglich zu minimieren." Derzeit fließen pro Sekunde noch 75 Kubikmeter Wasser nach Fischbeck, einen Tag zuvor waren es 100, direkt nach dem Deichbruch am Montag vor einer Woche sogar 1000. In Fischbeck ist der Wasserstand binnen 24 Stunden um weitere zwölf Zentimeter gesunken
Kritisch ist die Lage weiterhin an den Havelpoldern vor Havelberg. Bei Jederitz haben 145 Einsatzkräfte in einer zwölfstündigen Rettungsaktion einen ein Meter tiefen und mehrere Meter langen Riss abgedichtet und so einen Bruch verhindern können. Andernfalls wäre der Ort innerhalb von 30 Minuten überflutet.
Inzwischen werden über die Havelpolder pro Sekunde 180 Kubikmeter Wasser aus dem Flutungsgebiet des Elbe-Havel-Winkels über die Havel in die Elbe geleitet. Landrat Wulfänger: "Wir wollen so viel wie möglich so schnell wie möglich wieder herausbekommen." Experten des Krisenstabes schätzen jedoch ein, dass dies noch mehrere Wochen dauern werde.
Angesichts der sinkenden Pegelstände werden die Deichwachen an der Elbe im Landkreis nunmehr auf zwei Rundgänge am Tag beschränkt. Für die Polderdeiche der Havel gilt weiterhin eine 24-stündige Bewachung und Bereitschaft. Morgen soll auch die Evakuierung für mehrere Dörfer im Elbe-Havel-Gebiet aufgehoben werden.