Flüchtlinge Magdeburg und Stendal bekommen Zast
Sachsen-Anhalts Landesregierung will vier Zentrale Anlaufstellen (Zast) für insgesamt mehr als 6.000 Flüchtlinge einrichten.
Magdeburg l Eine zweite Zast ist für 2016 in Halle geplant. Eine dritte soll noch im Herbst in Magdeburg entstehen. Eine vierte ist ebenfalls für 2016 in Stendal vorgesehen.
In Magdeburg sollen in der Nähe der Fachhochschule im Osten der Stadt Fertighäuser für etwa 1.500 Flüchtlinge entstehen. "Ich hoffe, dass im November die ersten Gebäude fertig sind", sagte Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) am Dienstag während der Vorstellung des Unterbringungskonzepts. "Das sind feste, aber schnell aufbaubare Häuser." Das Gelände in der Breitscheidstraße befindet sich in Landesbesitz. Weitere 500 Plätze sollen ebenfalls im November in den Neustädter Höfen geschaffen werden.
Zur Zast Magdeburg soll auch eine Außenstelle am Flugplatz Cochstedt gehören. Im dortigen Verwaltungsgebäude wäre Platz für 190 Menschen. Dort sollen vor allem Asylbewerber mit einer äußerst geringen Chance auf Asyl untergebracht werden. Diese könnten von dort aus in ihre Heimatländer zurückgeflogen werden. "Diese Möglichkeit ziehen wir in Betracht", sagte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU).
Die vierte Zast soll in der Heidekaserne in Stendal eingerichtet werden. Dort wäre Platz für etwa 1.000 Flüchtlinge. Der Umbau dauert allerdings bis zum Sommer 2016. Die Kosten übernimmt der Bund. Zu den Gesamtkosten will sich Bullerjahn erst in den nächsten Woche äußern.sagte er. "Die Leute brauchen ein Dach über dem Kopf, am Geld wird das nicht scheitern", sagte er. "Wir bieten einen guten Standard, aber keine Paläste."
Mit den zusätzlichen Erstaufnahmekapazitäten will das Land die Kommunen entlasten. Es sollen künftig vor allem nur noch jene Flüchtlinge verteilt werden, die eine hohe Bleibechance haben.
Sachsen-Anhalt erwartet in diesem Jahr mehr als 23.000 Flüchtlinge. Anfang des Jahres lag die Prognose noch bei 8.000.
Hier plant die Landesregierung neue Anlaufstellen für Flüchtlinge:
So werden die Flüchtlinge auf die Landkreise verteilt: