Computerspiele Mehr als nur ein Spiel
Xenija Neufeld ist externe Doktorandin an der Fakultät für Informatik der Otto-von-Guericke-Universität. Sie entwickelt Computerspiele.
Wo arbeiten Sie und woran forschen Sie?
Xenija Neufeld: Ich wollte unbedingt in die Spieleindustrie gehen, um nicht nur zu forschen, sondern auch meinem Interesse an Videospielen nachzugehen und an Projekten zu arbeiten. Deshalb entschied ich mich, meine Doktorarbeit extern zu schreiben und bei Crytek zu arbeiten - einer der größten Computerspielefirmen. Meine Forschungsschwerpunkte liegen in der Künstlichen Intelligenz in Computerspielen. Einfach gesagt, ich versuche herauszufinden, wie computergesteuerte Charaktere in Spielen sich schlau und menschlich verhalten können.
Wie sind Sie zur Informatik gekommen?
Schon als Kind habe ich mich für Computer interessiert. Mit meinem ersten PC habe ich versucht, die Funktionsweise eines Computers zu verstehen. In der Oberstufe habe ich Informatik belegt und erste kleine Spiele erstellt. Mittlerweile war es für mich klar, dass ich Informatik studieren werde.
Welche Bereiche finden Sie besonders spannend in der Informatik?
Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz interessieren mich sehr. Wie können Computerprogramme, Roboter oder simulierte Charaktere von Menschen und voneinander lernen und ihr Verhalten anpassen und verbessern? Wie können sie selbst Problemlösungen finden und dabei sicher für die Menschen sein? Diese Fragen sind spannend.
Ist es im Bereich der Informatik schwer, als Frau Anerkennung zu finden?
Ja, natürlich. In der Uni ist es zwar kein Problem. In der Branche ist es jedoch viel schwieriger. Auch wenn viele IT-Firmen nun versuchen, den Frauenanteil zu steigern, geschieht dies leider eher im Personalbereich oder im Marketing, selten in der IT.
Wo möchten Sie zukünftig arbeiten bzw. forschen?
Die Arbeit in der Spielebranche macht mir Spaß und ich möchte auch weiterhin in diesem Umfeld arbeiten. Dabei will ich natürlich mehr im Bereich der Künstlichen Intelligenz forschen. Besonders interessant für die Zukunft finde ich die Forschung an kooperierenden Systemen. Auch wenn meine Arbeit im Bereich der Computerspiele stattfindet, können die Forschungsergebnisse auf viele weitere Bereiche übertragen werden. Schließlich stellen heutige Computerspiele sehr gute Simulationen der realen Welt dar.