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  7. Mit Video: Warnstreik am Uniklinikum Magdeburg: Ärzte fordern mehr Lohn und Arbeitszeitbegrenzung

Aufruf vom Marburger Bund Mit Video: Warnstreik in Magdeburg - Ärzte am Uniklinikum legen Arbeit nieder

Wie in anderen Universitätsstädten sind am Montag auch in Magdeburg tarifangestellte Ärzte in den Warnstreik getreten. Geplante OP seien mehrheitlich verschoben, hieß es. Was die Ärzte fordern.

Aktualisiert: 11.03.2024, 17:13
Dutzende Ärzte beteiligten sich am Montagvormittag am Warnstreik im Magdeburger Uniklinikum. Aufgerufen hatte der Marburger Bund.
Dutzende Ärzte beteiligten sich am Montagvormittag am Warnstreik im Magdeburger Uniklinikum. Aufgerufen hatte der Marburger Bund. Foto: Alexander Walter

Magdeburg - Am Uniklinikum Magdeburg - wie an 22 weiteren Unikliniken bundesweit - haben am Montag nach Tarifvertrag der Länder angestellte Ärzte die Arbeit niedergelegt. Dazu aufgerufen hatte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund. Wegen des Warnstreik, der von 0 bis 24 Uhr andauern soll, sei der Großteil geplanter Operationen und Untersuchungen verschoben worden, hieß es von der Arbeitnehmerseite.

 
Warnstreik: Ärzte am Uniklinikum Magdeburg legen Arbeit nieder. (Kamera: Thomas Schulz, Schnitt: Christian Kadlubietz)

Um die Notfallbehandlung zu gewährleisten, habe der Landesverband des Marburger Bundes mit der Arbeitgeberseite aber eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen.

Warnstreik: Ärzte wollen Begrenzung von Arbeitszeit und 12,5 Prozent mehr Lohn

Die Ärzte fordern unter anderem 12,5 Prozent mehr Lohn, höhere Zulagen für Schichtdienste sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch eine Begrenzung der Arbeitszeiten.

Derzeit arbeiten die Mediziner am Uniklinikum nach Angaben von Mitinitiator Martin Lohrengel, Orthopäde am Uniklinikum, 42 Stunden in der Woche, bekämen aber rund zehn Prozent weniger Lohn als Kollegen am Städtischen Klinikum. Die reale Arbeitszeit liege wegen einer Opt-out-Regelung in den Arbeitsverträgen oft mit 56 bis 60 Stunden pro Woche noch deutlich darüber. „Es fällt immer schwerer, Kollegen zu halten und wir haben Sorge nicht mehr genügend Nachwuchs zu finden“, ergänzte Mediziner Lohrengel.

Nächste Verhandlung am 25. März - Einigung würde auf Ärzte im Haustarif übertragen

Anlass für den Warnstreik ist das Scheitern der Tarifverhandlungen zwischen der Arbeitnehmerseite und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) auch in der vierten Verhandlungsrunde. „Die TdL spielt ein falsches Spiel: Während sie öffentlich Verständnis für die Situation der Ärztinnen und Ärzte in den Unikliniken äußert, lässt sie am Verhandlungstisch jede Bereitschaft zu einer fairen Vereinbarung vermissen. Das können und das werden unsere Mitglieder nicht unbeantwortet lassen“, teilte der Marburger Bund zum Streik mit. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen der Ärztegewerkschaft und der TdL findet am 25. März in Berlin statt.

Insgesamt arbeiten am Uniklinikum Magdeburg nach Angaben der Streikteilnehmer rund 500 Ärzte. Rund zwei Drittel sind dabei nach Tarifvertrag der Länder beschäftigt. Für die übrigen Mediziner gilt ein Haustarifvertrag, der sich aber an eng den Ländertarif anlehnt. Eine Tarifeinigung würde damit wohl auch auf sie übertragen.