Pädagogen Uni Halle will weniger Lehrer ausbilden
Die Universität in Halle will die Lehrerausbildung einschränken. Hintergrund sind mangelnde Zusagen durch das Land Sachsen-Anhalt.
Magdeburg (aw) l Während Verbände und Gewerkschaften eine Volksinitiative gegen den Lehrermangel starten, reduziert die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) die Zahl der Studienplätze für Lehramtsanwärter. Trotz voraussichtlich 1000 aussscheidender Lehrerkollegen jährlich ab 2020 soll sie von zuletzt 700 auf 550 Plätze sinken.
Hintergrund ist offenbar das Zögern der Landesregierung. Mit der Begründung fehlender Lehrer hatte diese die Zahl der Studienplätze erst im Herbst auf 700 erhöht. Signale, dass es eine ähnliche Regelung auch 2017 geben soll, blieben bislang aus. Um planen zu können, fällte der Uni-Senat nun die Entscheidung.
Kritik kommt von der Lehrergewerkschaft GEW: „Das ist das falsche Signal“, sagte Sprecher Alexander Pistorius. Ein Drittel der Lehramtsstudenten breche die Ausbildung ab und längst nicht alle blieben im Land. Angesichts von zuletzt 700 Lehrereinstellungen, sei es offensichtlich, dass die Zahlen nicht ausreichen. Die Ausbildung der zusätzlichen Lehramtsanwärter kostet das Land bis zu deren Ausbildungsende knapp eine Million Euro.