Sicherheitsdienst Jedes dritte Jobcenter wird bewacht
In Sachsen-Anhalt beauftragen immer mehr Arbeitsagenturen und Jobcenter Wachleute, um gegen Angriffe auf Mitarbeiter vorzugehen.
Magdeburg l Verbale Pöbeleien, Handgreiflichkeiten oder sogar Bombendrohungen wie zuletzt in Schönebeck oder Magdeburg: Angesichts dieser Entwicklung beauftragen immer mehr Jobcenter und Arbeitsagenturen Sicherheitsunternehmen zu ihrem Schutz. Im Jahr 2018 haben bundesweit 457 von 1373 Arbeitsagenturen und Jobcentern – ein gutes Drittel also – Wachleute engagiert. Das geht aus einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit hervor.
Kay Senius, Arbeitsagenturchef für Sachsen-Anhalt und Thüringen, sagt der Volksstimme, der Großteil der Kunden halte sich an normale Umgangsformen. Aber: „Es gibt auch immer wieder verbale Entgleisungen unseren Mitarbeitern gegenüber. In Einzelfällen eskalieren diese Entgleisungen in Form von Drohungen auch physischer Art.“
Laut Senius setzen die Jobcenter Mansfeld-Südharz, Börde, Magdeburg, Jerichower Land, Stendal, Wittenberg, Dessau-Roßlau und Halle an einigen ihrer Standorte Sicherheitspersonal ein. Zudem würden die Jobcenter-Mitarbeiter durch technische Einrichtungen geschützt. Ferner gebe es Hausverbote für Kunden. Diese würden bei Terminen gesondert eingeladen und zum Teil auch vom Sicherheitsdienst begleitet.
Senius räumt ein: „Security-Mitarbeiter und technische Einrichtungen bieten keinen hundertprozentigen Schutz vor eventuellen Übergriffen.“ Erst im vorigen Dezember hatte das Amtsgericht Stendal einen Mann zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Er war im Jobcenter zunächst aggressiv gegen Mitarbeiterinnen aufgetreten und hatte den herbeigerufenen Wachmann bespuckt und tätlich angegriffen. Auch das Thema „Prävention“ spiele eine große Rolle, sagt Senius. „Die Mitarbeiter sollen Eskalationspotenziale erkennen“ – und die Lage möglichst befrieden. Dazu würden auch Schulungen angeboten. Meinung
Kommentar "Mehr Respekt vor Jobcenter-Mitarbeitern" zum Thema