IG Metall: Angebot der Arbeitgeber Mogelpackung
Magdeburg (dpa/sa) - Im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie hat auch die Gewerkschaft in Sachsen-Anhalt ein neues Angebot der Arbeitgeber als Mogelpackung kritisiert. In Wahrheit wird jetzt sehr wenig für zwei Jahre geboten, vorher war es sehr wenig für ein Jahr, teilte IG Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine am Montag nach der dritten Verhandlungsrunde in Magdeburg mit.
Die IG Metall fordert fünf Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber boten nun wie in anderen Tarifbezirken eine Steigerung in zwei Stufen, die sich bei einer Laufzeit von 24 Monaten auf 2,1 Prozent summiert. Hinzu käme eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent für zwölf Monate. Das Angebot wurde vergangene Woche bereits in anderen Bezirken vorgelegt.
Matthias Menger vom Verband der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt sprach von einem angemessenen Lohnzuwachs - etwa vor dem Hintergrund einer geringen Steigerung der Produktivität und einer generell schwachen wirtschaftlichen Situation.
Bundesweit machte die IG Metall am Montag erneut mit Warnstreiks Druck. Mehr als 29 000 Beschäftigte aus fast 200 Betrieben legten nach Gewerkschaftsangaben kurzfristig die Arbeit nieder. Auch in Sachsen-Anhalt sollen die befristeten Aktionen fortgesetzt werden. Dort betreffen die Verhandlungen rund 10 000 Mitarbeiter der Branche, bundesweit sind es rund 3,8 Millionen Beschäftigte.