Seilbahn-Projekt nicht mit Umweltrecht vereinbar
Magdeburg/Schierke (dpa/sa) - Das umstrittene Seilbahn-Projekt am Winterberg in Schierke ist auch mit einer alternativen Trasse nicht mit Umweltrecht vereinbar. Zu dieser Einschätzung kommt das Umweltministerium in einer aktuellen Stellungnahme. Die unter Naturschutz stehenden Moorwälder seien größer als bislang angenommen, sagte eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch. Zuerst hatte die "Magdeburger Volksstimme" über die Einschätzung des Hauses von Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) berichtet.
Experten des Landesamtes für Umweltschutzes führten der Sprecherin zufolge eine erneute Prüfung durch. Ergebnis: Ohne Ausnahmeregelung der EU ist der Seilbahn-Bau nicht genehmigungsfähig. Auch bei einer Verlegung der geplanten Trasse würde geschützter Moorwald durchschnitten.
Über das Projekt, das Schierke an die Wintersportgebiete im Westharz anschließen soll, wird in der Landespolitik heftig gestritten. Die CDU wirft der grünen Umweltministerin vor, auf der Bremse zu stehen. Dalbert argumentiert, sie sei an geltendes Recht gebunden.
Das CDU-geführte Landesentwicklungsministerium, zuständig für das Raumordnungsverfahren, will die Ergebnisse des Umweltressorts zunächst prüfen. Möglicherweise werde ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben, sagte ein Sprecher.