Strenger Schutz des Wolfes in der Diskussion
Magdeburg/Hannover (dpa/sa) - Der strenge Schutz des Wolfes sorgt in Sachsen-Anhalt für Diskussionen. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) forderte am Freitag, über entsprechende EU-Richtlinien müsse im Europäischen Parlament gesprochen werden. Es gehe um die Frage, ob man der Wolfpopulation einen "günstigen Erhaltungszustand" bescheinigen könne. Dann sei es möglich, etwas gegen die weitere Ausbreitung der Raubtiere zu unternehmen. Dazu gebe es Gespräche in Brüssel, erklärte ein Sprecher.
Die Agrarminister der Länder forderten auf ihrer Konferenz in Hannover, den Erhaltungszustand geschützter Tierarten zu überprüfen. "Beim Thema Wolf kochen momentan manche Gemüter hoch", erklärte Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne). Gefühlt sei bei einigen der Eindruck entstanden, der Wolf habe sich explosionsartig vermehrt. "Mit Gefühlen kommen wir nicht weiter. Schon gar nicht in Brüssel."
Die Überprüfung des Erhaltungszustandes solle diesen Gefühlen Fakten entgegensetzen. Bislang sei die EU-Kommission stets zu dem Schluss gekommen, den besonderen Schutz des Wolfes und anderer Arten in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) nicht zu ändern. In Sachsen-Anhalt gibt es derzeit zwölf Wolfsrudel.