Vogelgrippe erreicht Sachsen-Anhalt: Zwei Fälle
Eine ganze Weile war Sachsen-Anhalt noch ein weißer Fleck auf der bundesweiten Karte der Länder mit Geflügelgrippe-Fällen. Das hat sich nun geändert.
Magdeburg (dpa/sa) - Die Vogelgrippe hat Sachsen-Anhalt erreicht. Gleich zwei Fälle habe das Friedrich-Löffler-Institut bestätigt, teilte das Umweltministerium am Donnerstag in Magdeburg mit. Der für Menschen ungefährliche, aber hochansteckende Erreger H5N8 sei bei einem toten Schwan im Jerichower Land und in einer kleinen privaten Hühnerhaltung im Landkreis Harz nachgewiesen worden.
"Aufgrund der neuen Risikolage haben wir sofort entschieden, eine landesweite Aufstallung von Geflügel anzuordnen, in begründeten Einzelfällen sind jedoch auch Ausnahmen möglich", erklärte Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne). Das heißt, dass sämtliches Geflügel in den Ställen bleiben muss.
Für den betroffenen Hühnerbestand im Harz bedeutet der H5N8-Nachweis das Aus. Der Amtstierarzt habe angewiesen, dass alle 37 Hühner getötet werden müssen, sagte ein Landkreis-Sprecher. Wo genau sie Hühnerhaltung liegt, wollte er nicht sagen. Im Umkreis von drei Kilometern würden nun alle Geflügelbestände auf den Erreger untersucht. Es handele sich um 55 nicht gewerbliche Geflügelhaltungen mit zusammen 1155 Tieren. Gewerbliche Geflügelhaltungen gebe es in dem Umkreis nicht.
Bei Wildvögeln wie dem gefundenen infizierten Schwan im Jerichower Land wird laut dem Umweltministerium ein kreisförmiger Sperrbezirk von einem Kilometer um den Fundort eingerichtet. 21 Tage lang werden dort alle Geflügelbestände überprüft. Zudem gebe es ein Beobachtungsgebiet von drei Kilometern im Umkreis, in dem tote und kranke Wildvögel aufgesammelt werden.
Inzwischen sind in nahezu allen Bundesländern Vogelgrippe-Fälle nachgewiesen worden. In Sachsen-Anhalt sind schon seit Montag alle Ausstellungen, Märkte und Veranstaltungen mit Geflügel und Tauben verboten.
Pressemitteilungen des Umweltministeriums
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