Fuchs: "Habe hier keinen Freifahrtschein"

Magdeburg l Drei Testspiele an drei Tagen: Trainer Andreas Petersen vom Fußball-Regionalligisten 1. FC Magdeburg hat seine Schützlinge am vergangenen Wochenende nicht geschont. Trotzdem gab es drei Siege, darunter ein 1:0 in Erfurt, und bemerkenswerte Aussagen von Neuzugang Lars Fuchs.

Losgelegt hatte der FCM am Freitag mit einem 8:0 (4:0) beim Landesligisten Burger BC (Volksstimme berichtete). Am Sonnabend folgte ein 20:0 (7:0) bei einer Regionalauswahl der Hohen Börde in Groß Santersleben, und am Sonntag kamen die Blau-Weißen zu einem 1:0 (1:0)-Achtungserfolg beim Drittligisten RW Erfurt.

Es sieht also recht verheißungsvoll aus, doch den Konkurrenzkampf im Team spürt auch Lars Fuchs, der von Hannover 96 II nach Magdeburg zurückgekehrt war und als echte Bereicherung für das Team gilt. "Ich denke, das ist der ausgeglichenste Kader, den der FCM seit Jahren hat", befand der 31-Jährige am Rande der ausgesprochen einseitigen Partie vor gut 400 Zuschauern in Groß Santersleben. "Viele haben bei meiner Verpflichtung gedacht, ich besäße eine Art Freifahrtschein für die Saison, aber so ist es absolut nicht. Momentan bin ich sogar ein Stück hintendran", gab sich Fuchs selbstkritisch und realistisch zugleich.

Zwar traf der teuerste FCM-Kicker (Marktwert 225 000 Euro) immerhin siebenmal in der Börde und tankte damit, so wörtlich, "ein wenig Selbstvertrauen", aber Petersen ist nicht zufrieden: "Da muss noch mehr kommen. Ihm fehlt momentan vor allem die Spritzigkeit. Aber es geht langsam aufwärts." Der Betroffene bestätigte die Ansicht seines Trainers: "Stimmt, ich bin erst bei 65, 70 Prozent. Man darf allerdings nicht vergessen, dass ich Ende der vergangenen Saison wegen eines Bänderrisses und angerissenen Syndesmosesbandes längere Zeit verletzt war und die letzten Spiele in Hannover gar nicht mehr mitgemacht habe." Mittlerweile blickt er deutlich optimistischer nach vorn: "Ich fühle mich seit drei Tagen wieder richtig wohl. Und es ist keineswegs so, dass mir die Quälerei in der Vorbereitungszeit schwerer gefallen ist als in all den anderen Jahren. So alt bin ich schließlich noch nicht."

Fuchs freut sich nach eigener Aussage jedenfalls riesig auf die neue Aufgabe und will mit dem Club "auf jeden Fall besser abschneiden als Platz sechs in der Vorsaison".

Neben Fuchs traf in Groß Santersleben im Übrigen auch Florian Beil siebenmal ins Schwarze. Ferner erzielten Telmo Teixeira (2), Nico Hammann, Rene Lange, Tobias Friebertshäuser und Fabio Viteritti die Tore. Petersen, der Toptorjäger Christian Beck geschont hatte, schmunzelte hinterher: "Ich hatte vorher zu Lars und Florian gesagt: Zeigt es mal dem Beck ..." Und mit ernsterem Tonfall fügte er hinzu: "Es kann ja jederzeit passieren, dass Christian auch mal ausfällt."

Am Sonntag gelang dem FCM dann noch ein bemerkenswertes 1:0 in Erfurt, das gut 2100 Zuschauer im Steigerwaldstadion verfolgten. Angesprochener Beck erzielte in der 37. Minute nach Vorarbeit von Tino Schmunck das Tor des Tages. Petersen: "Wir hatten anfangs Probleme, waren nach dem 1:0 aber im Spiel und hätten eigentlich das zweite Tor nach Chancen von Beck und Reinhard (Latte/d. Red.) nachlegen müssen." Fazit des 53-Jährigen: "Insgesamt war es mit den Highlights gegen Dortmund und jetzt Erfurt eine beeindruckende Woche, die wir aber nicht überbewerten dürfen. Schade, dass sich Florian Beil verletzt hat. Er ist umgeknickt und ins Krankenhaus gebracht worden."

Bereits am Dienstag (18.30 Uhr) steigt beim Schönebecker SV das nächste FCM-Testspiel.