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1. FC Magdeburg Ein Witz, über den niemand lacht

Wieder nicht getroffen, diesmal sogar verloren: Der 1. FC Magdeburg unterlag beim VfL Osnabrück unnötig, aber verdient mit 0:2 (0:1).

21.02.2016, 23:01

Magdeburg l Der 1. FC Magdeburg bleibt als Tabellenfünfter bester Aufsteiger der 3. Liga, hätte aber auch im Spitzenspiel beim VfL Osnabrück, der auf den Relegationsrang vorrückte, durchaus einen Punkt mitnehmen können. Bei schwierigen Platzbedingungen vor 10 282 Zuschauern in der Osnatel-Arena waren für Trainer Jens Härtel zwei Szenen spielentscheidend.

34. Minute: Nach gutem Beginn und der taktischen gelungenen Variante Dreierkette wird Sebastian Ernst direkt vor dem VfL-Strafraum gefoult. Der Freistoß von Lars Fuchs bleibt in der Mauer hängen, und die Gäste starten einen Konter, den Halil Savran gegen die ungeordnete FCM-Abwehr zur Führung nutzt.

„Die Situation war spielentscheidend“, analysierte später Trainer Jens Härtel, den besonders ärgerte, dass Absprachen nicht eingehalten wurden – die sogar schriftlich in der Kabine aushängen. Christopher Handke und David Kinsombi versuchten beim Fuchs-Freistoß die Mauer zu vergrößern, beide Innenverteidger fehlten dann beim Konter im Zentrum. „Da waren wir undiszipliniert, das war ganz anders abgesprochen“, sagte Härtel, der bereits in der Pause klare Worte fand. „Völlig unverständlich.“ Für Handke war das 0:1 ebenfalls vorentscheidend: „Das darf einfach nicht passieren. Wir laufen in einen Konter, verteidigen schlecht, alle blicken nur auf den Ball. Ziemlich ernüchternd“, sagte er.

58. Minute: Nachdem der VfL vor der Pause nach seiner Führung leichte Vorteile hatte, kam der FCM stark aus der Halbzeit zurück und drängte auf den Ausgleich. Ein 17-Meter-Schuss von Niklas Brandt (52.) ging haarscharf vorbei. Ausgerechnet in diese Druckphase hinein kassierte der zuvor schon verwarnte Brandt nach einem vermeintlichen Handspiel die Gelb-Rote Karte (58.) von Schiedsrichter Christian Dietz (Kronach). „Die Karte ist ein Witz“, sagte Brandt, konnte aber nicht lachen darüber. „Die erste Verwarnung ist laut der Regel in Ordnung. Die zweite Gelbe Karte ist eine Frechheit. Damit hat der Schiedsrichter das Spiel entschieden.“ Für Härtel war das „nie und nimmer eine Rote Karte. Völlig ungerechtfertigt.“ Kollege Joe Enochs wollte den Platzverweis „nicht kommentieren“.

In Unterzahl und mit Rückstand steckten die Gäste, die von rund 1300 mitgereisten Fans lange lautstark angefeuert wurden, zwar nicht auf, in den Aktionen fehlte aber immer der letzte Pass, so dass Top-Stürmer Christian Beck (siehe Extra-Story) komplett in der Luft hing. Das 2:0 durch Savran (71.) sorgte schließlich für die Entscheidung. „Osnabrück hat ein paar Dinge besser gemacht als wir, deshalb haben sie das Spiel gewonnen“, fasste Härtel zusammen. Trotz der Niederlage steht der Aufsteiger mit 38 Punkten weiterhin gut da – wartet aber vor allem sehnsüchtig auf ein Tor