1. FC Magdeburg Hainault schuftet fürs Comeback
Während der FCM am Mittwoch beim VfR Aalen den Klassenerhalt perfekt machen will, muss der verletzte André Hainault zu Hause bleiben.
Magdeburg l „Ich habe kurz überlegt, dann aber gar nicht erst gefragt, ob ich mitfahren darf“, lächelt Hainault, der vor seinem Wechsel nach Magdeburg Mitte August 2015 immerhin zwei Jahre beim VfR Aalen gespielt hatte. Hintergrund: Der kanadische „Paradiesvogel“ – kickte schon für Montreal Impact (Kanada), FK Most, Sparta Prag (beide Tschechien), Houston Dynamo (USA), Ross County (Schottland) und eben Aalen – will und muss wieder fit werden. Im Winter-Trainingslager in Andalusien hatte sich der 29-jährige Abwehrmann einen Innenbandriss im rechten Knie zugezogen.
Doch es geht in der rund dreimonatigen Behandlungsphase spürbar voran. Derzeit schuftet Hainault in der zweiten Woche in der MD Reha (Lüneburger Straße), ferner quält er sich unter FCM-Fitness-Trainer Dirk Keller, den er als „harten Hund“ bezeichnet.
Unter Druck will sich der kanadische Nationalkicker aber nicht setzen: „Ich habe kein bestimmtes Datum oder Ziel im Kopf, wann ich wieder auf dem Platz stehen kann, sondern mache einen Schritt nach dem anderen, freue mich, wenn es besser wird.“
Und wie sieht es mental aus? „Man sollte immer positiv denken, aber es gibt gute und schlechte Tage“, räumt der gebürtige Kanadier ein und verweist auf Sportler, die er in der Reha beobachtet hat und es deutlich schwerer haben. Richtig down war er nur, als er sich auf Krücken („In den elf Jahren als Profifußballer das erste Mal in meinem Leben“) fortbewegen musste. Doch das ist vorbei.
Rückzugsort in all dieser Zeit ist seine kleine Familie mit Ehefrau Catrin und Töchterchen Milane (19 Monate alt). „Das ist das größte Geschenk für mich“, strahlt Hainault, der jedoch immer dann traurig nach Hause kommt, wenn nach einem langen Rehatag sein Kind schon schläft. Aber auch in solchen Momenten weiß er, „dass es andere Menschen, die montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr arbeiten müssen, viel härter trifft“.
Was seine sportliche Zukunft angeht, möchte er dem FCM die Treue halten: „Wir fühlen uns pudelwohl in Magdeburg. Man kann viel unternehmen. Und die Heimspiele sind ein absolutes Highlight, vor allem die Ostderbys. Da ich ein bisschen verrückt und sehr emotional bin, singe und tanze ich jedes Mal mit“, verrät der Defensiv-Spezialist, der die ersten Gespräche mit Sportchef Mario Kallnik über die Verlängerung seines zum Saisonende auslaufenden Vertrags bereits geführt hat: „Ich hoffe, wir werden uns einig, denn ich habe noch einen Traum. Ich will mit dem FCM in die 2. Liga aufsteigen.“
Dort kickte er zuvor zwei Spielzeiten mit dem VfR Aalen, bevor 2014/15 der Abstieg kam. Trotzdem sagt Hainault: „Es war eine schöne Zeit dort. Und ich habe zu diversen Spielern und der Geschäftsstelle weiterhin noch intensiven Kontakt.“ Auch aus diesem Grunde hätte er die Reise nach Baden-Württemberg gerne mit angetreten.
Auf einen Tipp will er sich indes nicht festlegen, sagt nur: „Nach dem 1:2 im Hinspiel sind wir jetzt dran ...“