1. FC Magdeburg Kinsombi schlägt auf Anhieb ein
David Kinsombi verdiente sich am Sonnabend beim 0:0 gegen Fortuna Köln die Bestnote auf Seiten des 1. FC Magdeburg.
Magdeburg l In der Winterpause hatte der FCM den 20-jährigen Innenverteidiger mit kongolesischen Wurzeln vom Karlsruher SC bis zum Saisonende ausgeliehen. Die Freude über den gelungenen Transfer ist also nur von überschaubarer Dauer und damit der Wermutstropfen.
Schon beim 2:0 im Test gegen Hannover 96 II hatte Kinsombi mit einer unaufgeregten, abgeklärten Spielweise auf sich aufmerksam gemacht. Nun gelang ihm auch eine erfolgreiche Punktspiel-Pre- miere. Er selbst blieb bescheiden: „Fürs erste Mal war es o.k. Auch, weil wir kein Tor kassiert haben. Ich bin aber eigentlich nie zufrieden, lege stets die Messlatte hoch und will immer mehr. So hätten wir mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit das Spiel gewonnen.“
Trainer Jens Härtel hatte sich nach dem nicht überzeugenden 0:0 in Chemnitz zu drei Umstellungen entschieden. Lars Fuchs, Nico Hammann und eben Kinsombi durften von Beginn an ran. Während Fuchs nicht seinen besten Tag hatte, viele seiner öffnenden Pässe nicht ankamen und auch Hammann nicht besonders auffiel, machte Kinsombi seine Sache sehr gut.
In der 82. Minute gab es für ihn sogar Szenenapplaus, als er in einer kniffligen Situation als letzter Mann fair gegen Fortunas Goalgetter Marco Königs (13 Treffer) rettete. „Das hat man mir nach dem Spiel erzählt. In dem Augenblick habe ich das gar nicht mitbekommen, war total fokussiert auf das Geschehen auf dem Platz. Aber über solche Dinge freut man sich natürlich auch noch hinterher“, sagte Kinsombi, der auch von seinem Coach ein dickes Lob erhielt: „Mit seinem ersten Auftritt war ich sehr zufrieden. Er ist mit 1,82 m nicht der Größte, war trotzdem kopfballstark und robust. Und das gegen zwei unangenehme Stürmer wie Marco Königs und Julius Biada, die in der Scorerliste weit vorne stehen.“ Härtel blieb aber seiner Linie treu, indem er bei jedem seiner Schützlinge noch Verbesserungspotenzial sieht. Das galt auch für Kinsombi: „Er hat viele Situationen gut gelöst, bei der Spielöffnung aber noch Luft nach oben“, so der Coach.
Nun stellt sich natürlich die Frage, wie Härtel für kommenden Sonnabend entscheidet, wenn der FCM beim wiedererstarkten VfL Osnabrück antreten muss, der den Club gerade von Platz vier verdrängt hat. Die Defensive muss vermutlich Schwerstarbeit verrichten.
Kinsombi dürfte auf alle Fälle Eigenwerbung betrieben haben, aber auch Steffen Puttkammer, der am Sonnabend für ihn Platz machen musste, drängt auf eine schnelle Rückkehr ins Team.